Mit selbstgemachten Gelatineplatten drucken, Teil 2

Mit selbstgemachten Gelatineplatten drucken, Teil 2

Mit Gelatineplatten zu drucken, macht nicht nur viel Spaß, sondern ermöglicht dir auch, innerhalb kurzer Zeit wunderschöne Kunstwerke zu kreieren. Und das Gute ist, dass du nicht viel Geld für die benötigten Materialien ausgeben musst. Denn vieles, was du für den Druck brauchst, dürftest du ohnehin daheim haben. Die Gelatineplatten wiederum kannst du selbst herstellen.

Mit selbstgemachten Gelatineplatten drucken, Teil 2

In einer ausführlichen Anleitung erklären wir, wie du mit selbstgemachten Gelatineplatten drucken kannst. Dabei haben wir uns in Teil 1 um die Herstellung der Gelli-Plates gekümmert.

Hier ist Teil 2!:

Die weiteren Materialien fürs Drucken mit Gelatineplatten

Bei dieser Drucktechnik spielen die Gelatineplatten natürlich die Hauptrolle. Doch für die gedruckten Kunstwerke brauchst du noch ein paar Dinge mehr.

Farben

Im Prinzip kannst du jede Art von Farbe verwenden, die nicht zu dünnflüssig ist. Wasser- oder Aquarellfarben würden auf der Gelatineplatte verlaufen und das Druckbild hätte verschwommene Kanten.

Gut geeignet sind Linoldruckfarben und Gouachefarben. Auch Ölfarben funktionieren auf den Gelatineplatten. Die beste und einfachste Lösung sind aber Acrylfarben.

Sie sind unkompliziert in der Handhabung und lassen Drucke mit kräftigen Farben entstehen. Außerdem kannst du Acrylfarben gut miteinander mischen, um noch mehr Farbtöne zu erzielen.

Schablonen

Du kannst natürlich nur mit Farbe arbeiten. Spannender wird der Druck aber, wenn du zusätzlich Schablonen einsetzt, mit denen du den Hintergrund oder das Motiv gestaltest. Schablonen in den verschiedensten Formen und Größen sind im Künstlerbedarf, im Bastelladen und auch im Baumarkt erhältlich.

Genauso gut kannst du dir deine Schablonen aber auch selbst anfertigen. Dafür kannst du die gewünschten Motive auf dickes Papier oder Karton zeichnen und ausschneiden.

Außerdem lassen sich die verschiedensten Gegenstände zweckentfremden. Noppenfolie, Schnüre, Obstnetze, Blätter von Bäumen oder Zimmerpflanzen, Federn, Häkeldeckchen oder Gardinenreste sind nur ein paar Beispiele. Werde ruhig kreativ und experimentiere munter drauflos!

Papier

Auch beim Papier bist du nicht auf eine bestimmte Sorte festgelegt. Wir empfehlen aber, kein Papier zu verwenden, das eine sehr glatte oder beschichtete Oberfläche hat. Denn darauf hält die Farbe nicht so gut.

Außerdem besteht die Gefahr, dass das Papier auf der Platte verrutscht und dein Druck dadurch verschmiert.

Hilfreich ist, wenn sich das Papier sanft biegen lässt. Denn auf diese Weise kannst du es gut an die Gelatineplatte andrücken und das Druckmotiv übertragen. Mit Zeichen- oder Skizzenpapier kannst du nicht viel falsch machen.

Kraftpapier und dünner Malkarton eignen sich ebenfalls gut. Letztlich kannst und solltest du aber auch hier ausprobieren, was dich überzeugt.

Übrigens: Dein Papier muss nicht unbedingt weiß sein. Auch mit farbigen Papieren kannst du tolle Effekte erzielen.

Weitere Werkzeuge

Um die Farbe aufbringen zu können, brauchst du entweder eine kleine Rolle oder einen Pinsel. Außerdem solltest du dir einen Teller, eine alte Keramikfliese oder eine Glasplatte zurechtlegen.

Darauf kannst du die Farben geben und sie auch mischen, bevor du sie auf die Gelatineplatte aufträgst.

Möchtest du die Farbe auf der Gelatineplatte zusammenschieben oder Muster einarbeiten, bietet sich zum Beispiel ein kleiner Gummirakel, ein Teigschaber oder eine alte Plastikkarte als Werkzeug an.

Lege dir außerdem etwas Papier zurecht, auf dem du die Rolle oder den Pinsel abstreifen kannst, um überschüssige Farbe zu entfernen. Die Gelatineplatte kannst du unter Wasser abspülen. Zum Reinigen zwischendurch eignen sich aber auch Babyfeuchttücher bestens.

Mit selbstgemachten Gelatineplatten drucken, Teil 2 (1)

Mit selbstgemachten Gelatineplatten drucken – Anleitung:

Eines gleich vorweg: Du kannst beim Gelatinedruck nichts verkehrt machen. Mache dir keine Gedanken über das Ergebnis und löse dich von Erwartungen. Lass dich einfach auf das Experiment ein, arbeite ganz frei und schau, was herauskommt.

Für den Druck beginnst du, indem du deine Gelatineplatte vor dir hinlegst. Wenn du vorhast, mehrere Lagen übereinander zu drucken, lege einen Bogen Papier unter die Platte.

Das Papier, das du bedrucken willst, kannst du dann passgenau daran anlegen und hast automatisch die richtige Position für dein Druckbild.

Nun nimmst du den Teller, verteilst darauf etwas Farbe und rollst sie gleichmäßig aus. Anschließend trägst du die Farbe auf deine Gelatineplatte auf. Dabei kannst du die Platte ganz oder nur stellenweise einfärben.

Arbeitest du nur mit einem Farbton, ist natürlich auch möglich, die Farbe direkt auf die Gelatineplatte zu geben und dort zu verteilen. Außerdem kannst du die aufgebrachte Farbe mit einem Rakel zusammenschieben, stellenweise wieder wegwischen oder Muster einarbeiten.

Dann nimmst du ein Papier, legst es auf die vorbereitete Gelatineplatte und drückst es gleichmäßig an. Direkt danach ziehst du das Papier vorsichtig wieder ab und lässt den Druck trocknen.

Wenn du möchtest, kannst du noch ein zweites Papier auflegen. Meistens ist dafür noch genug Farbe auf der Gelatineplatte.

Ansonsten kannst du nun neue Farbe auftragen oder verschiedene Schablonen anordnen. Dann legst du das zuvor bedruckte Papier erneut auf. So entsteht die zweite Druckschicht.

Für ein bestimmtes Motiv legst du dein Papier möglichst passgenau auf. Du kannst das Papier aber auch ganz anders positionieren und so den Druck an eine neue Stelle setzen. Diesen Vorgang wiederholst du nun so oft, bis dir dein Bild gefällt.

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