3 Anleitungen zum Nacharbeiten: Kartoffeldruck, Stempelrolle und Rahmen

3 Anleitungen zum Nacharbeiten: Kartoffeldruck, Stempelrolle und Rahmen

Wer Stoff oder Papier individuell gestalten möchte, kann auf viele verschiedene Techniken zurückgreifen. Zwei solcher Drucktechniken, nämlich den Kartoffeldruck und das Drucken mit einer selbstgemachten Stempelrolle stellen die folgenden Anleitungen vor.

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Außerdem zeigen wir, wie sich mit einfachen Mitteln ein schlichter Rahmen anfertigen lässt, dank dem sich Poster und Plakate, selbstgemalte Bilder oder hübsch bedruckte Stoffbahnen prima aufhängen lassen.

 

  1. Anleitung zum Nacharbeiten: der Kartoffeldruck

Der Kartoffeldruck ist eine alte Drucktechnik, die viele vermutlich in ihrer Kindergarten- oder Schulzeit schon einmal kennengelernt haben. Da der Kartoffeldruck viel Spaß macht, einfach umzusetzen ist und mit wenigen Materialien auskommt, spricht aber überhaupt nichts dagegen, die traditionelle Drucktechnik wiederzubeleben. Für den Kartoffeldruck werden benötigt:

  • Kartoffeln
  • Messer
  • Küchenrolle
  • Farbe und Pinsel
  • Papier oder Stoff zum Bedrucken

Zuerst werden die Stempel angefertigt. Dafür wird eine Kartoffel halbiert. Dann wird das gewünschte Motiv erst mit dem Messer in die Schnittfläche eingeritzt und anschließend etwa einen halben Zentimeter tief eingeschnitten. Nun kann die Kartoffelhälfte von den Seiten aus zur Mitte hin so bearbeitet und zurechtgeschnitten werden, dass das Motiv erhaben auf der Schnittfläche stehen bleibt.

Tipp: Statt das Motiv frei Hand zu gestalten, können auch Ausstechformen für Plätzchen verwendet werden. Dabei wird die Ausstechform auf die Schnittfläche aufgesetzt und fest in die Kartoffel hineingedrückt. Mit dem Messer können die überschüssigen Teile der Kartoffel dann weggeschnitten werden.

Sind die Kartoffelstempel fertig, wird die Stempelfläche mit etwas Küchenkrepp abgetupft, um austretenden Kartoffelsaft abzunehmen. Dann wird mit dem Pinsel Farbe auf das Stempelmotiv aufgetragen. Werden Textilien bedruckt, bietet sich Stoffmalfarbe an, beim Bedrucken von Papier ist Acrylfarbe ideal.

Der Kartoffelstempel wird nun fest auf den Untergrund aufgedrückt. Je nachdem, wie viel Farbe aufgetragen wurde und wie intensiv der Abdruck sein soll, kann der Kartoffelstempel gleich noch einmal aufgedrückt werden. Wird der Abdruck zu blass, wird erneut Farbe aufgepinselt. Ist alles fertig, müssen die Farben nur noch trocknen.

 

  1. Anleitung zum Nacharbeiten: Drucken mit der Stempelrolle

Wer nicht nur einzelne Motive, sondern gleich ein ganzes Muster gestalten möchte, das wie eine Bordüre über die Fläche verläuft, kann sich eine Stempelrolle anfertigen. Hierfür werden benötigt:

  • eine herkömmliche Fusselrolle
  • Moosgummi
  • Schere oder Teppichmesser
  • Farbe und Pinsel
  • Stoff oder Papier zum Bedrucken
  • Lineal oder Maßband, Bleistift und ein Blatt Papier

Zunächst wird ausgemessen, wie groß die Fläche der Fusselrolle ist. Auf einem Blatt Papier wird dann ein Rechteck markiert, das genauso breit und hoch ist wie die Fläche der Fusselrolle. Auf diesem Rechteck kann nun mit Bleistift das gewünschte Muster aufgezeichnet werden. Ist der Entwurf fertig, wird das Muster auf die Moosgummiplatte übertragen und ausgeschnitten. Anschließend wird das Moosgummi auf die Fusselrolle aufgelegt und gut festgedrückt. Da die Fusselrolle eine klebende Oberfläche hat, ist kein zusätzlicher Klebstoff notwendig. Damit das Muster überall sicher und fest auf der Fusselrolle festklebt, sollte mit der Fusselrolle jetzt noch ein paar Mal über die Arbeitsfläche gerollt werden.

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Tipp: Es ist nicht unbedingt notwendig, eine Vorlage aus Papier anzufertigen. Stattdessen können auch verschiedene Einzelteile aus dem Moosgummi ausgeschnitten und in beliebiger Anordnung auf der Fusselrolle befestigt werden.

Ist die Stempelrolle fertig, werden die Moosgummiflächen satt mit Farbe eingepinselt. Dabei kann wahlweise mit einer Farbe oder für ein buntes Muster mit mehreren Farbtönen gearbeitet werden. Anschließend wird mit der Stempelrolle in einer Richtung über die Fläche gerollt. Dadurch bleiben die Motivteile als Abdruck auf der Fläche zurück und weil sich die Motivteile mit jeder Umdrehung der Rolle wiederholen, entsteht ein fortlaufendes Muster.

 

  1. Anleitung zum Nacharbeiten: ein schneller Rahmen

Bilder werden meist in einem Rahmen an die Wand gehängt. Aber ein passender Rahmen ist nicht immer zur Hand. Manchmal würde ein klassischer Rahmen auch irgendwie nicht so richtig zum Bild passen. In all diesen Fällen kann ein sehr einfacher, selbstgebauter Rahmen, der im Stil von Klemmschienen für Poster und Plakate angefertigt ist, die ideale Lösung sein. Für den Rahmen werden benötigt:

  • 4 schmale Holzleisten, natur oder farbig gestrichen
  • 1 Stück Kordel oder Lederband
  • Holzleim
  • Tacker
  • Maßband

Die vier Holzleisten sollten etwas länger sein als die Breite des Bildes, damit sie später rechts und links wenige Zentimeter überstehen. Nun wird die erste Holzleiste mit wenig Leim benetzt und so auf der Rückseite des Bildes festgeklebt, dass sie bündig mit der Oberkante abschließt. Dies wird unten wiederholt. Auch hier wird eine Holzleiste also so auf das Bild geklebt, dass Holzleiste und Bild an der Unterkante bündig miteinander abschließen. Der Holzleim muss dann ein paar Minuten lang trocknen.

Anschließend werden die beiden übrigen Holzleisten auf der Vorderseite des Bildes befestigt. Dafür wird wieder wenig Holzleim auf die Leisten gegeben und die beiden Holzleisten werden oben und unten so auf dem Bild positioniert, dass sie exakt mit den Holzleisten auf der Bildrückseite abschließen. Die Holzleisten auf der Vorderseite sorgen für eine schöne Optik und dienen gleichzeitig als Gewichte. Nun muss der Holzleim komplett abbinden.

Ist der Holzleim durchgetrocknet, wird die Kordel oder Lederschnur angebracht. Dafür wird die Mitte der oberen Holzleiste auf der Bildrückseite ermittelt und von diesem Mittelpunkt aus wird rechts und links noch einmal der halbe Weg bis zur Außenkante gemessen. An diesen beiden Punkten wird je ein Ende der Kordel oder Lederschnur festgetackert. Damit ist der selbstgebaute Rahmen auch schon fertig und das Bild kann aufgehängt werden.

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Peter Siegmund, - Druckermeister, Martin Blechmann, - Medientechnologe Druckverarbeitung, Ella Bitzobski, - Mediengestalterin Digital und Print, Youtuberin Sevilart (Bastel-Dekovideos) sowie Ferya & Christian Gülcan, Künstler (Malerei), Inhaber von Medienagenturen (inkl. Grafikdesign & Print) Redakteur/in und Betreiber/in dieser Webseite schreiben hier Wissenswertes, Tipps, Ratgeber und Anleitungen zu Drucktechniken, Dekos, Basteln, Kunst, Design, Maltechniken und Druckverfahren.

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