Mit Sonnenlicht drucken – so geht’s – Wenn unsere Kleidungsstücke, Vorhänge oder andere Textilien durch die Sonne ausbleichen, ist das ziemlich ärgerlich. Doch genau dieses Phänomen machen wir uns beim Sonnendruck zunutze. In dieser Anleitung zeigen wir dir, wie du mit Sonnenlicht Stoffe bedrucken kannst!
Der Sonnendruck ist eine Technik, mit der du Textilien auf einfache Art bedrucken kannst. Gleichzeitig entstehen wunderschöne Muster und Motive.
Dabei ist die Vorgehensweise schnell erklärt:
Für den Sonnendruck bemalst du einen hellen, feuchten Stoff mit verdünnter Farbe und legst verschiedene Objekte deiner Wahl auf. Anschließend lässt du das Ganze draußen in der Sonne trocknen.
Durch das Sonnenlicht trocknen die freien Stellen des Stoffs schneller, während die abgedeckten Stellen zunächst nass bleiben. Nach und nach entzieht der umliegende Stoff aber auch hier die Feuchtigkeit und mit ihr die Farbe. Im Ergebnis bleiben die freien Stellen dunkel und die Formen der Motive erscheinen hell. So ergeben sich die tollen Muster.
Lust bekommen, den Sonnendruck einmal auszuprobieren? Wir erklären Schritt für Schritt, wie es geht!:
Inhalt
Mit Sonnenlicht drucken – das brauchst du
- Stoff, am besten weiß oder hell und aus Baumwolle oder Leinen
- Stoffmalfarbe auf Wasserbasis
- Objekte zum Auflegen
- Gefäß für die Farbe, Wasser und Pinsel
- Karton und Folie als Unterlage
- Bügeleisen
Als Objekte für das Motiv oder Muster kannst du die verschiedensten Dinge verwenden. Blätter, Gräser oder gepresste Blüten sorgen für ein natürliches Bild. Mit Steinen kannst du ein gröberes Muster gestalten, während Reiskörner ein Muster mit kleinen Punkten entstehen lassen.
Für Streifen kannst du Bänder oder Schnüre auflegen, filigrane Elemente zauberst du mit Tortendeckchen auf den Stoff.
Auch Federn eignen sich gut. Möchtest du Buchstaben, Zahlen oder andere Formen und Symbole auf den Stoff drucken, kannst du diese aus Pappe oder Moosgummi ausschneiden.
Mit Sonnenlicht drucken – Anleitung
Der Sonnendruck ist wirklich einfach umzusetzen. Deshalb eignet sich die Drucktechnik auch gut für einen Bastelnachmittag mit Kindern.
Für kleinere Kinder legst du am besten Objekte wie Steine oder Moosgummi-Formen bereit, die sich einfach auf dem Stoff platzieren lassen und sicher liegen bleiben.
Schritt 1: den Arbeitsplatz vorbereiten
Zuerst bereitest du die Unterlage für den Stoff vor. Am besten eignet sich dafür ein ausreichend großes Stück Karton, das du mit Folie umwickelst oder in eine Plastiktüte oder einen Müllbeutel steckst.
Platziere die Unterlage nach Möglichkeit gleich dort, wo der bedruckte Stoff später trocknen wird. So musst du das Werk nicht mehr bewegen. Optimal ist ein sonniges und windgeschütztes Plätzchen.
Bedruckst du ein zweilagiges Stoffstück, zum Beispiel ein T-Shirt, eine Kissenhülle oder einen Stoffbeutel, lege noch ein weiteres Stück Karton bereit. Diesen Karton schiebst du gleich zwischen die beiden Stofflagen, damit sich die Farbe nicht auf die Rückseite durchdrückt.
Schritt 2: den Stoff färben
Jetzt nimmst du den Stoff, tauchst ihn in Wasser und wringst ihn gut aus. Dann breitest du den Stoff auf der vorbereiteten Unterlage aus und schiebst bei Bedarf den Karton hinein.
Als Nächstes gibst du etwas Stoffmalfarbe in ein Gefäß und verdünnst sie mit Wasser. Das Verdünnen ist wichtig, weil die pure Farbe zu schwer wäre und nicht wandern würde.
Mit dem Pinsel verteilst du dann die Farbe auf dem Stoff. Ob du die ganze Fläche einfärbst oder nur einen Teil davon, bleibt natürlich deinem Geschmack überlassen.
Achte nur darauf, dass die Farbe an den Stellen, an denen du Objekte auflegen willst, schön deckend ist. Denn je deckender der Farbauftrag ist, desto stärker setzt sich das Motiv später ab.
Schritt 3: die Objekte auflegen
Auf die eingefärbte Fläche legst du nun deine Objekte auf. Dabei kannst du nur ein großes Objekt nehmen und mittig platzieren, mehrere kleinere Objekte zu einem Muster anordnen oder die Objekte kreuz und quer verteilen.
Bist du mit der Anordnung zufrieden, drückst du die Objekte vorsichtig an. Je fester sie auf dem Stoff anhaften, desto klarer wird der Druck.
Schritt 4: den Stoff trocknen lassen und die Farbe fixieren
Nun lässt du den Stoff in der Sonne trocknen, damit das Sonnenlicht seine Arbeit machen kann. Je nachdem, wie intensiv die Sonne strahlt und wie dicht dein Stoff ist, kann das mehrere Stunden dauern.
Ist der Stoff vollständig durchgetrocknet, ziehst du die aufgelegten Objekte vorsichtig wieder ab. Jetzt wird auch das wunderschöne Muster sichtbar!
Zum Schluss drehst du den Stoff auf links und bügelst ihn. Dadurch fixierst du die Farbe und du kannst den Stoff später bei Bedarf problemlos bei 30 Grad in der Waschmaschine waschen.
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Thema: Mit Sonnenlicht drucken – so geht’s
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