Tipps für gesundes Sitzen am Schreibtisch
Ob Bürokauffrau, Drucker, Telefonistin oder Designer: Bei einer Tätigkeit im Büro, in einem Atelier oder im Zuge der beruflichen Ausbildung gehört langes Sitzen am Schreibtisch dazu.
Zu den vielen Stunden, die sitzend am Arbeitsplatz verbracht werden, kommt dann noch das Sitzen während Meetings, auf dem Weg zur Arbeitsstelle und zurück sowie das gemütliche Sitzen abends vor dem Fernseher auf der Couch dazu. Für den Rücken ist das ständige Sitzen aber alles andere als eine Wohltat.
Aktuelle Studien haben ergeben, dass rund zwei Drittel aller Menschen, die dauerhaft einem Bürojob nachgehen, mit Rückenschmerzen zu kämpfen haben. Das Problem an der ganzen Geschichte ist, dass der menschliche Rücken einfach nicht dafür gemacht ist, stundenlang in einer sitzenden Position zu verharren.
Die permanente Haltearbeit, die der Rücken beim Sitzen leisten muss, kann ihn überlasten und diese Überlastung äußert sich dann in Rückenschmerzen. Hinzu kommt, dass langes Sitzen die Halswirbelsäule überbeanspruchen und zu Verspannungen der Nacken- und Schultermuskulatur führen kann.
Die Bandscheiben wiederum sind einer einseitigen Belastung ausgesetzt und müssen gleichzeitig mit einer eingeschränkten Flüssigkeitsversorgung auskommen. Langfristig kann dies einen Bandscheibenvorfall zum Ergebnis haben. Nun kann ein Arbeitnehmer oder Azubi an seinem Beruf natürlich wenig ändern. Aber es ist durchaus möglich, Maßnahmen zu ergreifen, die den Rücken schonen und Beschwerden entgegenwirken.
Die folgende Übersicht verrät einige wertvolle
Tipps für gesundes Sitzen am Schreibtisch:
Inhalt
Gesundes Sitzen am Schreibtisch – die richtige Haltung
Das A und O für gesundes Sitzen ist die richtige Körperhaltung. Die menschliche Wirbelsäule hat von Natur aus eine S-Form. Wenn sich die Wirbelsäule beim Sitzen in dieser Form befindet, ist eine gesunde Sitzhaltung gegeben. Aber wie sieht eine solche gesunde, rückenfreundliche Sitzhaltung konkret aus?
Die Grundhaltung sollte wie folgt aussehen:
Die Sitzhaltung ist aufrecht, wobei die gesamte Sitzfläche des Stuhls genutzt wird.
Die Oberschenkel sind waagerecht positioniert und beide Füße auf dem Fußboden abgestellt.
Gleichzeitig sollte ausreichend Platz vorhanden sein, um die Beine bewegen und auch einmal ausstrecken zu können.
Die Arme verlaufen im rechten Winkel zum Körper, im Idealfall sind sie auf den Armlehnen abgelegt. Die Schultern und die Hände sollten möglichst locker gehalten werden.
Der Kopf wird entspannt gehalten, der Blickwinkel auf den Bildschirm verläuft leicht schräg nach unten. Nicht gut ist es, wenn der Blick ganz gerade auf den Bildschirm fällt oder der Kopf ständig leicht angehoben werden muss. Dadurch sind schmerzhaft verspannte Nacken- und Schultermuskeln vorprogrammiert.
Um einer einseitigen Belastung entgegenzuwirken, empfehlen Experten, immer wieder zwischen der beschriebenen Grundhaltung, der vorderen Sitzhaltung und der hinteren Sitzhaltung zu wechseln. Bei der vorderen Sitzhaltung wird das Gewicht nach vorne verlagert und der Körper auf den Armen abgestützt, die dafür auf dem Schreibtisch abgelegt werden.
Bei der hinteren Sitzhaltung lehnt sich der Oberkörper schräg nach hinten zurück. Für den notwendigen Halt sorgt die Rückenlehne. Die drei genannten Sitzhaltungen verstehen sich aber grundsätzlich nur als Empfehlungen. Genauso wichtig ist nämlich, dass eine Sitzhaltung gefunden wird, die ein bequemes Sitzen ermöglicht.
Wenn der Sitzende ständig über seine Sitzhaltung nachdenkt und sich permanent verkrampft, nur um eine empfohlene Sitzhaltung einzunehmen und zu halten, wird dies letztlich auch nicht den gewünschten Erfolg bringen.
Gesundes Sitzen am Schreibtisch – die richtige Mischung
Unabhängig von der Sitzhaltung gilt, dass der Sitzende nicht stundenlang in derselben Haltung verharren sollte. Stattdessen sollte er seine Sitzposition und -haltung regelmäßig wechseln.
Experten raten in diesem Zusammenhang zu drei bis vier Wechseln pro Stunde. Ein solches Sitzen mit regelmäßigen Positions- und Haltungswechseln wird als dynamisches Sitzen bezeichnet. Außerdem sollte immer wieder Bewegung eingebaut werden.
Diese kann darin bestehen, aufzustehen und sich zu strecken und im Sitzen oder Stehen kleine Gymnastikübungen zu machen. Auch ein kurzer Gang zum Drucker, zum Faxgerät oder zum Kollegen im Nebenbüro sorgt für Bewegung und eine Entlastung des Rückens.
Als Orientierungshilfe für eine gesunde Mischung gilt, dass sich die Arbeitszeit im Büro auf 60 Prozent dynamisches Sitzen, 30 Prozent Stehen und 10 Prozent Gehen aufteilen sollte.
Gesundes Sitzen am Schreibtisch – der richtige Stuhl
Neben einer gesunden Sitzhaltung spielt auch der richtige Stuhl eine entscheidende Rolle. Ein geeigneter Bürostuhl zeichnet sich dadurch aus, dass die Sitzfläche, die Rückenlehne, die Armlehnen und die Mechanik eine optimale Einheit ergeben und auf die Bedürfnisse des Sitzenden abgestimmt sind.
Insgesamt lassen sich Bürostühle dabei in vier Gruppen einteilen:
Ein Standard-Drehstuhl reicht aus, wenn der Arbeitsplatz nur gelegentlich genutzt wird und sich die Zeit im Sitzen insgesamt in Grenzen hält. Ein solcher Drehstuhl bringt die Standardausstattung, die aus einer verstellbaren Sitzhöhe und einer einstellbaren Rückenlehnenneigung besteht, mit.
Ein Operator-Drehstuhl ist für einen Arbeitsplatz konzipiert, bei dem überwiegend im Sitzen gearbeitet wird. Ein Operator-Drehstuhl verfügt über eine hohe Rückenlehne und Armlehnen. Beide haben einen stützenden und entlastenden Effekt. Die Synchron- oder Permanentkontakt-Mechanik wiederum ermöglicht ein dynamisches Sitzen.
Ein Bandscheiben-Drehstuhl ist für Personen gedacht, die aus gesundheitlichen Gründen auf einen speziellen Schreibtischstuhl angewiesen sind. Ein Bandscheiben-Drehstuhl verfügt über eine ansteigende Sitzfläche, die das Becken stützt. Eine Lumbalstütze wiederum stabilisiert den Lendenwirbelbereich. Gleichzeitig trägt sie dazu bei, dass sich die Wirbelsäule beim Sitzen in ihrer natürlichen S-Form befindet, wodurch die Belastung gesenkt wird.
Ein Chefsessel ist die Luxusversion des Schreibtischstuhls. Mit der hohen Rückenlehne, bequemen Armstützen, der weichen Polsterung und dem eleganten Design ist er einerseits ein optisches Highlight und ermöglicht andererseits bequemes Sitzen auch über lange Zeiträume hinweg.
Eine zusätzliche Wippmechanik bewirkt, dass der Schwerpunkt verlagert werden kann, ohne dass sich der Winkel zwischen Sitz und Rückenlehne verändert.
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