Basiswissen zum Färben von Textilien

Basiswissen zum Färben von Textilien

Textilien selbst zu färben, macht nicht nur viel Spaß, sondern ist auch kinderleicht! Wie es geht und worauf es zu achten gilt, verraten die folgenden Infos und Tipps!

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Egal ob ein Lieblingskleidungsstück einen unschönen Fleck abbekommen hat, der beim Waschen nicht mehr herausgeht, ob bei einem Kleidungsstück die Farben inzwischen ausgeblichen sind oder ob ein Kleidungsstück einfach langweilig aussieht:

In all diesen Fällen kann Textilfarbe die richtige Lösung sein. Denn neu eingefärbt kann das Kleidungsstück im Handumdrehen in neuem Glanz erstrahlen. Doch ein paar Kleinigkeiten sollten dabei beachtet werden.

Hier also ein wenig Basiswissen zum Färben von Textilien!:

 

Welche Materialien eignen sich zum Färben?

Besonders gut zum Färben eignen sich Textilien aus reiner Baumwolle und aus Leinen. Diese Gewebe nehmen die Farbe am besten auf. Mischgewebe können ebenfalls eingefärbt werden. Allerdings sollte der Anteil an Kunstfasern, Wolle oder Seide nicht mehr als 50 Prozent betragen. Mischgewebe nehmen die Farbe nicht ganz so gut auf. Deshalb wird die Färbung insgesamt schwächer.

Textilien aus reinen Synthetikfasern und beschichtete Gewebe eignen sich nicht zum Färben, denn sie nehmen die Farbe nicht an. Auch Wolle und reine Seide lassen sich nur bedingt einfärben.

Es gibt zwar spezielle Farben für diese Gewebe, die Färbung wird aber meist recht blass. Außerdem müssen die Textilien aus Wolle und Seide vor dem Färben meist vorbehandelt werden, damit sie die Farbe aufnehmen.

Welche Farben sollten verwendet werden?

Färbemittel für Textilien sind im Bastelbedarf, in Drogerien und in vielen Supermärkten erhältlich. Meistens handelt es sich dabei um synthetische Farben. Die Färbemittel färben die Textilien schon bei niedrigen Temperaturen ein und verfügen über eine hohe Lichtechtheit.

Außerdem sind die Farben nach dem Fixieren waschecht, so dass die gefärbten Textilien bedenkenlos zusammen mit anderen Kleidungsstücken gewaschen werden können. Die Farbplatte ist sehr groß. Wer trotzdem nicht den richtigen Farbton findet und einen ganz bestimmten Mischton möchte, kann die Farben eines Herstellers miteinander mischen.

Grundsätzlich setzt sich ein Färbemittel immer aus drei Komponenten zusammen, nämlich der eigentlichen Farbe, dem Färbesalz und einem Fixiermittel. Die Farbe gibt es als Pulver und in flüssiger Form. Je nach Hersteller ist das Färbesalz bereits in der Farbe enthalten oder es muss beim Färben hinzugefügt werden.

Bei einigen Farben kann das Färbesalz auch durch handelsüblichen Essig ersetzt werden. Das Fixiermittel ist zum Teil ebenfalls bereits in der Farbe enthalten, so dass die Farbe schon beim Färbevorgang fixiert wird. In anderen Fällen muss das Fixiermittel selbst hinzugefügt werden oder das Kleidungsstück kommt erst nach dem Färben in ein Fixierbad.

Von der Qualität her gibt es aber keine allzu großen Unterschiede. Welche Farbe es wird, bleibt also letztlich dem eigenen Geschmack überlassen. Wichtig ist nur, die Anweisungen auf der Verpackung zu befolgen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

 

Sollte in der Waschmaschine oder besser von Hand gefärbt werden?

Ob besser in der Waschmaschine oder von Hand gefärbt werden sollte, hängt in erster Linie davon ab, was gefärbt wird und wie das Ergebnis aussehen soll. Beide Varianten haben ihre Vor- und ihre Nachteile. Textilien in der Waschmaschine zu färben, ist sehr unkompliziert.

Denn die Waschmaschine wird wie bei einem normalen Waschgang gestartet, nur kommt anstelle des Waschmittels die Farbe ins Waschmittelfach. Vor allem wenn ein sehr gleichmäßiges Färbeergebnis gewünscht wird, ist die Waschmaschine eine gute Wahl.

Allerdings sollten in der Waschmaschine nur solche Textilien gefärbt werden, die auch in der Waschmaschine gewaschen werden können. Bei Textilien, die eine Wäsche bei bis zu 30 Grad vertragen, erfolgt das Färben ebenfalls bei 30 Grad. Bei allen anderen Textilien wird mit 40 Grad gefärbt. Der Nachteil beim Färben in der Waschmaschine ist, dass die Gummidichtung und das Waschmittelfach anschließend gereinigt werden müssen.

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Von Hand können grundsätzlich alle Textilien gefärbt werden und somit auch Kleidungsstücke, die nicht in die Waschmaschine können. Zudem bietet das Färben von Hand den Vorteil, dass der Färbevorgang kontrolliert werden kann. Hat das Kleidungsstück den gewünschten Farbgrad erreicht, kann das Färben gestoppt werden.

Auch wenn der Farbton nicht ganz einheitlich werden soll, ein bestimmtes Muster gewünscht ist oder das Kleidungsstück mehrfarbig eingefärbt werden soll, ist das Färben von Hand die bessere Wahl. Allerdings ist das Färben von Hand etwas aufwändiger als das Färben in der Waschmaschine.

 

Worauf gilt es beim Färben von Textilien zu achten?

Wenn die Anweisungen des Farbenherstellers befolgt werden, kann beim Färben eigentlich nicht viel schiefgehen. Trotzdem gibt es ein paar Tipps, die beachtet werden sollten:

  • Die Kleidungsstücke sollten im trockenen Zustand gewogen werden. Vom Gewicht hängt nämlich ab, wie viel Farbe und wie viel Fixiermittel benötigt wird, um den gewünschten Farbton zu erzielen.
  • Die Farbskala auf der Verpackung des Färbemittels bezieht sich auf einen weißen oder sehr hellen Stoff. Hat das eigene Kleidungsstück eine andere Farbe, wird das Färbeergebnis etwas anders aussehen. Wichtig zu wissen dabei ist, dass beim Färben von bunten Textilien Mischfarben entstehen. Wenn also beispielsweise ein gelbes T-Shirt mit blauer Farbe eingefärbt wird, kommt ein grüner Farbton heraus. Und: Die Textilfarbe muss immer dunkler sein als das Kleidungsstück. Denn die Textilfarben haben keine bleichende Wirkung und sie decken auch nicht. Ein schwarzes T-Shirt beispielsweise lässt sich also nicht hellblau färben. Ebenso wird ein gemustertes Kleidungsstück auch nach dem Färben noch gemustert sein.
  • Bevor die Textilien gefärbt werden, sollten sie gewaschen werden, allerdings ohne Weichspüler. Durch das Waschen werden Schmutz und auch Rückstände von Imprägnierungen entfernt. Dies ist deshalb wichtig, weil das Gewebe die Farbe sonst nicht richtig aufnehmen kann.
  • Trockene Textilien nehmen die Farbe nicht ganz so gut auf. Vor allem wenn von Hand gefärbt wird, ist deshalb ratsam, das Kleidungsstück einmal kurz in Wasser zu tauchen.
  • Das Gefäß für das Farbbad muss so groß sein, dass das Kleidungsstück bequem hineinpasst und darin bewegt werden kann. Andernfalls wird die Färbung ungleichmäßig. Außerdem sollte das Gefäß aus Plastik, Glas, Porzellan, Keramik oder Emaille bestehen. Ein Metallgefäß, beispielsweise eine Zinkwanne, ist nicht geeignet. Hier würde das Färbesalz nämlich dazu führen, dass das Metall oxidiert. Unschöne Flecken wären die Folge.
  • Nach dem Färben sollten die Textilien einmal separat mit Waschmittel gewaschen werden. Auf diese Weise sind Farbreste endgültig ausgewaschen und die Farbe gleichzeitig fixiert. Bei späteren Wäschen färbt sie dann nicht mehr ab.

3 Ideen für tolle Effekte

Beim Färben von Textilien lassen sich mit einfachen Tricks tolle Effekte erzielen. Hier sind drei originelle Ideen:

  1. Zweifarbig färben: Hierfür werden zwei flache Gefäße nebeneinander gestellt. Das Kleidungsstück wird nun leicht angefeuchtet und dann so drapiert, dass ein Teil im ersten Färbebad und der andere Teil im zweiten Färbebad schwimmt. Die Farben färben daraufhin das Gewebe ein und ziehen sich gleichzeitig nach oben. Dadurch entstehen Farbverläufe, die sich in der Mitte treffen. Ist die gewünschte Intensität erreicht, wird das Kleidungsstück herausgenommen, ausgewaschen und die Farben bei Bedarf fixiert.
  2. Farbsprenkel: Für ein Muster aus kleinen Sprenkeln wird das Kleidungsstück zuerst angefeuchtet. Dann wird es mit Textilfarbe in Pulverform bestreut. An den Stellen, an denen die kleinen Farbkörnchen auf dem Stoff liegen, bleiben Minipünktchen zurück. Nach einer kurzen Einwirkzeit wird das Kleidungsstück dann ausgewaschen.
  3. Farbkreise: Für ein Muster aus großen Farbkreisen wird die Textilfarbe angerührt, in eine Eiswürfelform gefüllt und eingefroren. Zum Färben werden die Farbeiswürfel dann an den gewünschten Stellen auf das Kleidungsstück gelegt. Wenn die Eiswürfel allmählich auftauen, zieht sich die Farbe ins Gewebe und verteilt sich gleichzeitig. Die Farbflächen werden umso größer, je länger die Eiswürfel auf dem Stoff verbleiben. Um den Färbevorgang zu stoppen, werden die Eiswürfel einfach abgenommen.
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Peter Siegmund, - Druckermeister, Martin Blechmann, - Medientechnologe Druckverarbeitung, Ella Bitzobski, - Mediengestalterin Digital und Print, Youtuberin Sevilart (Bastel-Dekovideos) sowie Ferya & Christian Gülcan, Künstler (Malerei), Inhaber von Medienagenturen (inkl. Grafikdesign & Print) Redakteur/in und Betreiber/in dieser Webseite schreiben hier Wissenswertes, Tipps, Ratgeber und Anleitungen zu Drucktechniken, Dekos, Basteln, Kunst, Design, Maltechniken und Druckverfahren.

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