Textilien mit einfachem Siebdruck gestalten – so geht’s

Textilien mit einfachem Siebdruck gestalten – so geht’s

Beim Siebdruck handelt es sich um eine Drucktechnik, bei der die Farbe mit einem Rakel durch ein feinmaschiges Gewebe gedruckt wird. Das Motiv entsteht, indem die jeweiligen Stellen mit einer Schablone abgedeckt werden und dadurch freibleiben, während die Maschen des Gewebes ansonsten verschlossen werden. Klingt kompliziert, ist in Wahrheit aber ganz einfach.

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Textilien mit einfachem Siebdruck gestalten - so geht's

Und für alle, die einen einfachen Siebdruck ausprobieren wollen, um individuelle Textilien zu gestalten, haben wir eine Anleitung!:

Die Materialien für selbstgemachten Siebdruck

  • Holzlatten und Schrauben für den Rahmen

  • Siebdruckgewebe

  • selbstklebende Folie

  • Holzleim

  • Textilfarbe

Als Werkzeuge kommen der Akkuschrauber und der Tacker zum Einsatz. Außerdem werden ein Pinsel, ein Stift, eine Schere oder ein Teppichmesser und ein Rakel benötigt. Wer kein Rakel hat, kann je nach Größe des Rahmens zum Beispiel auch einen Abzieher für Fensterscheiben, einen Teigschaber, ein Lineal oder eine ausgemusterte Scheckkarte verwenden.

Um die Arbeitsfläche zu schützen, kann sie mit einem aufgeschnittenen Müllbeutel, Backpapier oder Malervlies ausgelegt werden. Zeitung ist weniger gut geeignet, weil sie durch den Kontakt mit Feuchtigkeit abfärben könnte.

Welche Textilien bedruckt werden, bleibt natürlich dem eigenen Geschmack überlassen. T-Shirts oder Kissenhüllen eignen sich genauso gut wie Stoffbeutel, Geschirrtücher oder kleine Tischdecken.

Damit die Textilfarbe möglichst gut zur Geltung kommt, sollten die Stoffe aber weiß oder zumindest hell sein. Am besten lassen sich außerdem Textilien aus Baumwolle oder Leinen bedrucken. Ansonsten verrät ein Blick auf die Flasche oder Tube, für welche Materialien sich die Textilfarbe eignet.

Textilien mit einfachem Siebdruck gestalten – so geht’s

Der Siebdruck erscheint im ersten Moment recht aufwändig. Schließlich muss eigens eine Druckform gebaut werden. Aber der Rahmen ist schnell gemacht und kann immer wieder verwendet werden. Also, legen wir los!

Schritt 1: den Rahmen bauen

Zunächst wird für den Siebdruck ein Druckrahmen gebaut. Dafür vier Holzlatten zu einem viereckigen Rahmen zusammenlegen und mit Schrauben verbinden. Wie groß der Rahmen wird, hängt vom Motiv ab. Da wir es bei einem sehr einfachen Siebdruck belassen, sollte ein Rahmen aus zwei 30 cm und zwei 20 cm langen Latten ausreichen.

Damit das Holz nicht ausreißt, sollte es vorgebohrt werden. Dann die Latten aneinanderlegen und mit je einer oder zwei Schrauben in den Ecken fixieren.

Auf den Holzrahmen wird nun das Siebdruckgewebe aufgespannt. Dafür den Rahmen flach hinlegen und das Gewebe so positionieren, dass es auf allen vier Kanten satt aufliegt.

Nun das Gewebe zuerst an einer Ecke antackern. Danach das Gewebe straff ziehen und an der gegenüberliegenden Ecke befestigen. Das Gleiche an den beiden anderen Ecken wiederholen.

Anschließend das Gewebe rundherum an den Kanten fixieren. Für ein schönes Druckergebnis ist wichtig, dass das Gewebe wirklich straff gespannt ist. Deshalb hier sorgfältig arbeiten.

Schritt 2: das Motiv gestalten

Das Druckmotiv zeichnen wir auf die selbstklebende Folie auf. Für diese Technik sollte es bei einem simplen Motiv bleiben. Zahlen, Druckbuchstaben oder einfache Formen eignen sich am besten.

Wer möchte, kann das Motiv Freihand mit einem Stift auf die Folie zeichnen. Alternativ ist auch möglich, eine Vorlage auszudrucken und auf die Folie zu übertragen.

Anschließend das Motiv sorgfältig aus der Folie ausschneiden. Das klappt entweder mit der Schere oder einem Teppichmesser.

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Danach das Motiv mittig auf das Gewebe aufkleben. Dazu den Rahmen umdrehen, sodass das Gewebe die Unterseite bildet und flach auf der Arbeitsfläche aufliegt. Besteht das Motiv aus mehreren Elementen, die einzelnen Teile erst probeweise auslegen.

Bei einem Namen sollten die Abstände zwischen den Buchstaben möglichst gleichmäßig sein. Passt alles, das Schutzpapier abziehen und die Folie fest auf das Gewebe drücken.

Schritt 3: den Druckrahmen fertigstellen

Nun wird das gesamte Gewebe großzügig mit Holzleim eingepinselt. Der Leim verschließt die Poren und verhindert dadurch, dass Farbe auf den Stoff gelangt. Deshalb darf die Schicht aus Leim ruhig dick sein.

Um zu überprüfen, ob sich überall Leim befindet, den Rahmen hochheben und gegen das Licht halten.

Sind alle Stellen abgedeckt, muss der Leim trocknen. Das dauert ungefähr 15 Minuten. Dann kann die selbstklebende Folie wieder abgezogen werden. Sollte sie sich schlecht lösen lassen, kann eine Pinzette weiterhelfen. Dort, wo sich die Folie befand, ist das Gewebe offen. Deshalb kann hier gleich die Farbe durchdringen und das Motiv auf die Textilien drucken.

Schritt 4: die Textilien bedrucken

Jetzt beginnt der eigentliche Siebdruck. Dazu den Stoff, der bedruckt werden soll, flach auf die Arbeitsfläche legen. Hat der Stoff zwei Lagen, ein Stück Pappe dazwischenschieben, damit die Rückseite keine Farbe abbekommt.

Dann den Druckrahmen auf den Stoff legen. Anschließend etwas Textilfarbe auf das Gewebe gießen und mit dem Rakel oder einem anderen Werkzeug darüber streichen.

Dabei den Rakel mit Druck über das Gewebe führen, damit die Farbe gut durch das Gewebe und in den Stoff eindringen kann.

Besser ist, mit weniger Farbe zu beginnen. Bei Bedarf lieber Farbe hinzufügen und den Druckvorgang wiederholen. Zu viel Farbe würde dazu führen, dass das Motiv verläuft und schlechter zu erkennen ist.

Nun den Rahmen abnehmen und den Stoff trocknen lassen. Damit ist der Siebdruck fertig. Der Druckrahmen kann einfach unter fließendem Wasser ausgewaschen werden.

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Peter Siegmund, - Druckermeister, Martin Blechmann, - Medientechnologe Druckverarbeitung, Ella Bitzobski, - Mediengestalterin Digital und Print, Youtuberin Sevilart (Bastel-Dekovideos) sowie Ferya & Christian Gülcan, Künstler (Malerei), Inhaber von Medienagenturen (inkl. Grafikdesign & Print) Redakteur/in und Betreiber/in dieser Webseite schreiben hier Wissenswertes, Tipps, Ratgeber und Anleitungen zu Drucktechniken, Dekos, Basteln, Kunst, Design, Maltechniken und Druckverfahren.

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