Trägertop zum Beutel upcyceln – so geht’s
Ein Trägertop oder ein Unterhemd, das als Kleidungsstück ausgedient hat, muss keineswegs in den Müll wandern. Stattdessen kann es mit wenigen Handgriffen zu einem praktischen Beutel umgestaltet werden. Und wie das geht, erklären wir in dieser Anleitung!
Inhalt
Ein Trägertop zum Beutel upcyceln – das wird benötigt
Für den Beutel wird zunächst ein ärmelloses Shirt benötigt. Ob es sich dabei um ein Trägershirt, ein Unterhemd oder ein Tank Top handelt, spielt keine Rolle. Auch die Größe ist variabel. Handelt es sich um das Unterhemd eines Mannes, wird der Beutel größer, während aus einem Kinder-Top ein kleiner Beutel entsteht.
Wichtig ist nur, dass das Top zwei Träger hat, die am besten ein paar Zentimeter breit sein sollten. Denn die Träger ergeben die Tragegriffe. Außerdem sollte der Stoff nicht allzu dünn sein.
Ein Beutel aus einem Oberteil aus hauchdünnem Stoff und sehr feinen Spaghetti-Trägern eignet sich nicht, um zum Beispiel schwerere Einkäufe zu transportieren. Allerdings kann es verwendet werden, um beispielsweise Wäsche darin zu sortieren oder Kleinkram aufzubewahren.
Neben dem Shirt werden noch die Nähmaschine oder eine Nähnadel und Garn benötigt.
Hilfreich beim Zusammennähen sind außerdem Stecknadeln. Wenn dann noch das Bügeleisen bereitsteht, sind die Utensilien komplett.
Ein Trägertop zum Beutel upcyceln – so geht’s
Die Idee ist eigentlich, einem alten, ausgedienten Oberteil zu einem zweiten Leben zu verhelfen. Doch wer den Beutel anfertigen möchte, aber kein geeignetes Top hat, kann selbstverständlich auch ein neu gekauftes Shirt verwenden.
Schritt 1: das Trägertop vorbereiten
Zunächst das Trägertop auf links wenden. Anschließend so auf der Arbeitsfläche hinlegen, dass die Seitennähte in der Mitte verlaufen und möglichst genau übereinander liegen.
Hat das Top keine Seitennähte, den Stoff so ausrichten, dass sich die Ärmellöcher oben mittig befinden.
Dann den Stoff entweder mit den Händen glatt streichen oder bügeln, falls zu viele Falten vorhanden sind. Damit der Stoff beim Nähen nicht verrutscht, im unteren Saum mit Stecknadeln fixieren.
Schritt 2: den Beutel nähen
Jetzt kann auch schon genäht werden. Am schnellsten geht das mit der Nähmaschine. Wer keine Nähmaschine hat, kann den Beutelboden aber genauso von Hand zunähen.
Die Naht wird oberhalb des unteren, abgenähten Saums gesetzt. Weil der Saum doppelt ist, wird der Boden des Beutels dadurch schön stabil. Als Naht genügt eine einfache, gerade Naht.
Nicht vergessen, den Anfang und das Ende der Naht gut zu sichern, damit sie nicht wieder aufgeht.
Anschließend die Stecknadeln herausziehen und das Trägertop zurück auf rechts drehen. Damit ist der neue Beutel auch schon fertig!
Den Beutel individuell verschönern
Wer möchte, kann seinen Beutel natürlich noch dekorativ ausgestalten. Eine Möglichkeit dabei ist, ihn mit Textilfarben zu bemalen oder zu beschriften.
Je nachdem, wofür der Beutel verwendet werden soll, bieten sich zum Beispiel Schriftzüge wie „Einkäufe“, „Socken“, „Picknick“ oder der Name des Besitzers an.
Eine andere Möglichkeit ist, Applikationen aufzunähen, aufzukleben oder aufzubügeln. Außerdem kann der Beutel mit verschiedenen Mustern und Motiven bestempelt werden.
Neben Stempeln aus dem Bastelladen eignen sich dafür zum Beispiel auch Kartoffeln, Korken, halbierte Zitronen und verschiedene andere Gegenstände, die sich im Haushalt finden lassen.
Lavendeldruck als Deko
Sehr schöne Effekte lassen sich außerdem mit dem Lavendeldruck erzielen. Dafür wird eine Kopie des gewünschten Motivs benötigt, die spiegelverkehrt mit einem Laserdrucker ausgedruckt wurde.
Laserausdrucke können für kleines Geld in einem Copy-Shop erstellt werden. Außerdem werden Lavendelöl, ein Pinsel, ein Kochlöffel oder ein anderer stumpfer Gegenstand, etwas Pappe, das Bügeleisen und Backpapier benötigt.
Für den Druck die Pappe in den Beutel schieben, um die Rückseite zu schützen. Dann den Ausdruck mit dem Motiv nach unten an der gewünschten Stelle auf den Beutel legen und eventuell mit etwas Klebeband fixieren.
Nun wenige Tropfen Lavendelöl auf das Papier geben, mit dem Pinsel verteilen und kurz einwirken lassen. Es sollte nur soviel Öl verwendet werden, dass sich das Papier rund um das Motiv vollsaugt. Schwimmt alles in Öl, wird der Abdruck verschwommen.
Jetzt mit dem Rücken des Kochlöffels mit mäßigem Druck über das Papier reiben. Dadurch wird das Motiv auf den Stoff übertragen.
Wichtig dabei ist, nicht zu stark zu reiben, weil sonst das Papier verrutschen oder reißen könnte. Ist das gesamte Motiv übertragen, das Papier vorsichtig entfernen und den Beutel trocknen lassen.
Zum Schluss das Motiv mit Backpapier zudecken und den Beutel ohne Dampf auf Baumwoll-Stufe bügeln. Die Hitze fixiert die Farbe. Danach kann der Beutel bei 30 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden.
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