5 Möglichkeiten für textile Wandverkleidungen

5 Möglichkeiten für textile Wandverkleidungen

Bereits in der Renaissance dienten Wandteppiche als Zierde in majestätischen Räumen und zeugten von Wohlstand. Sie wurden aber nicht nur aus rein optischen Gründen verwendet. Stattdessen kamen sie auch zum Einsatz, um unebene, nicht verputzte oder sandige Wände zu verbergen. Heutzutage können textile Verkleidungen blanken Wänden ebenso ein dekoratives und wohnliches Aussehen verleihen.

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5 Möglichkeiten für textile Wandverkleidungen

Gleichzeitig können sie eine originelle Alternative zu den sonst üblichen Tapeten oder Farbanstrichen und Bildern oder Postern sein. Dass die Textilien Geräusche auffangen und die Wärmedämmung verbessern, kommt als positiver Nebeneffekt noch dazu.

Wir zeigen fünf Möglichkeiten für textile Wandverkleidungen!:

  1. Textiltapeten

Textiltapeten bestehen aus Bahnen aus Vlies oder Papier, auf die parallel Fasern angeordnet sind. Bei den Fasern kann es sich zum Beispiel um Bambus, Seegras, Hanf, Sisal, Baumwolle oder Seide handeln. Je nach Faserart ergeben sich unterschiedliche Oberflächenstrukturen.

Während Seegras- oder Sisalfasern eher grob wirken und durch Unregelmäßigkeiten in der Dicke und Farbe der Fasern eine rustikale Natürlichkeit ausstrahlen, lassen Seidenfasern eine leichte und sehr feine Struktur entstehen.

Ein großer Vorteil von Textiltapeten besteht darin, dass sie eine wärme- und schalldämmende Wirkung haben. Dabei ist der Dämmeffekt umso größer, je dicker die textile Schicht ist.

Allerdings verfangen sich Gerüche schnell in den Stoffen und lassen sich nur sehr mühsam wieder entfernen. Deshalb machen Textiltapeten im Wohn- und Schlafbereich eine gute Figur. Für die Küche hingegen sind sie eher nicht geeignet.

Textiltapeten sind in vielen verschiedenen Varianten erhältlich und können daher mit zahlreichen Einrichtungsstilen kombiniert werden. Naturbelassene Fasern zum Beispiel passen gut in Wohnräume, die in dezenten und neutralen Farben eingerichtet sind.

Die Farbpalette reicht von Weiß über gelbliches Beige bis hin zu dunklen Erdfarben. Im Unterschied dazu sorgen gefärbte Fasern für Akzente, die die Blicke auf sich ziehen. Ein tiefes Blau oder ein knalliges Pink ist dabei genauso möglich wie ein kräftiges Grün oder ein strahlendes Rot.

Besonders edel sind Textiltapeten aus Seide. Anders als bei Kettfaden-Tapeten, bei denen die Fäden in Längsrichtung auf die Papierbahn aufgebracht sind, werden bei Seidentapeten die feinen Fasern gewebt.

Allerdings hat die luxuriöse Optik ihren Preis. Eine etwa 3,40 Meter lange und 90 Zentimeter breite Tafel aus echter und handbemalter Seidentapete kostet gerne um die 1.000 Euro oder mehr.

Das Tapezieren mit Textiltapeten gestaltet sich vergleichsweise anspruchsvoll. Weil die Tapeten ein höheres Gewicht haben, ist ein spezieller Kleister notwendig. Die Nahtstellen bilden die besondere Herausforderung.

Im Optimalfall sollten die einzelnen Bahnen so angesetzt sein, dass die Fasern waagerecht ohne Unterbrechungen verlaufen.

  1. Wandteppich

Geknüpfte oder gewebte Wandteppiche blicken auf eine lange Tradition zurück. Schon seit Jahrhunderten gehören sie fest zur Einrichtung in herrschaftlichen Häusern dazu.

Neben Reichtum und Wohlstand waren Wandteppiche dabei auch ein Zeichen der Zugehörigkeit. Oft zeigten sie nämlich das Familienwappen oder waren in charakteristischen Farben und Mustern gestaltet.

Heutzutage können Wandteppiche eine originelle Alternative zu Gemälden oder Kunstdrucken sein. Ein Wandteppich mit einer auffälligen Ornamentik etwa im Stil eines klassischen Perser- oder Berberteppichs ist ein echter Hingucker und verleiht dem Raum einen besonderen Charme.

Allerdings kann ein schwerer Wandteppich auch erdrückend wirken. Ein Teppich aus einem dünnen Gewebe, in hellen Farben oder mit einem dezenten Muster trifft dann vielleicht eher den Geschmack.

  1. Textile Wandbespannung

Wenn eine Textiltapete nicht infrage kommt und ein Wandteppich zu klein wäre, kann eine textile Wandbespannung die richtige Lösung sein. Eine Wandbespannung aus Stoff, vielleicht mit einem schönen Muster, sorgt einerseits für eine dekorative Optik. Andererseits verbessert sie wie eine Textiltapete die Raumakustik, schluckt störende Geräusche und erhöht die Wärmedämmung.

Um eine Wand mit Stoff zu bespannen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine Variante ist, an allen vier Seiten der Wand Klemmleisten anzubringen, in die der Stoff dann eingespannt wird. Um die Wärme- und Schalldämmung zu erhöhen, wird der Stoff dabei oft mit einem Vlies unterfüttert.

Eine andere Möglichkeit ist, einen Holzrahmen anzufertigen und darauf, ähnlich wie bei einer Leinwand, den Stoff zu tackern. Auch hier kann zusätzlich ein Vlies unter dem Stoff zum Einsatz kommen.

Der bespannte Rahmen wird anschließend an die Wand gehängt oder daran festgeschraubt. Der Vorteil von dieser Variante ist, dass unebene Wände effektiv kaschiert werden können.

Daneben ist möglich, eine dünne Spanplatte mit Stoff zu beziehen und an der Wand anzubringen. Auf diese Weise wird es möglich, Nischen, Erker, schmale Wände oder nur bestimmte Wandbereiche zu verkleiden.

Und:

Wer den Stoff als besonderen Akzent in Szene setzen möchte, kann aus Leisten einen Rahmen bauen oder einen entsprechend großen Bilderrahmen verwenden. Der Stoff wird dadurch zu einem Bild, das für sich wirkt.

  1. Vorhang

Eine besonders flexible Form der textilen Wandverkleidung ist ein Vorhang. Dafür wird eine Gardinenleiste an der Wand oder der Decke angebracht. Anschließend werden die einzelnen Stoffbahnen in die Leiste eingehängt.

Bei Bedarf können sie einfach zur Seite geschoben werden. Gefällt der Look irgendwann nicht mehr, lässt sich der Stoff unkompliziert austauschen oder entfernen.

Ein harmonisches Gesamtbild entsteht, wenn sich der Stoff im Raum wiederfindet, zum Beispiel in Form von Kissenbezügen, als Tischdecke oder als Schirm einer Stehlampe.

  1. Drapierung

Ein ähnliches Prinzip wie der Vorhang nutzt auch die Drapierung. Dabei wird der Stoff ebenfalls in eine Gardinenleiste oder eine Schiene eingehängt.

Allerdings hängt er nicht glatt herunter, sondern wird über die gesamte Wandbreite in Falten gelegt oder gerafft. Auf diese Weise entsteht eine dreidimensionale Struktur.

In einem Raum mit Dachschrägen kommt die Drapierung besonders gut zur Geltung. Aber auch in einem Raum mit normaler, gerader Decke kann sich der hübsch drapierte Stoff über die Decke und die Wände ziehen und dem Zimmer so einen romantischen Zelt-Charakter verleihen.

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Peter Siegmund, - Druckermeister, Martin Blechmann, - Medientechnologe Druckverarbeitung, Ella Bitzobski, - Mediengestalterin Digital und Print, Youtuberin Sevilart (Bastel-Dekovideos) sowie Ferya & Christian Gülcan, Künstler (Malerei), Inhaber von Medienagenturen (inkl. Grafikdesign & Print) Redakteur/in und Betreiber/in dieser Webseite schreiben hier Wissenswertes, Tipps, Ratgeber und Anleitungen zu Drucktechniken, Dekos, Basteln, Kunst, Design, Maltechniken und Druckverfahren.

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