Polsterauflagen reinigen – so geht’s

Polsterauflagen reinigen – so geht’s

Frisch aus dem Möbelhaus oder Einkaufscenter sehen Polsterauflagen richtig toll aus. Doch im Laufe der Zeit kann die Optik mächtig leiden. Hier sind Tipps für die Reinigung!

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Ob Gartenstuhl, Sonnenliege, Sitzbank oder Relax-Sessel: Polsterauflagen sorgen dafür, dass Gartenmöbel bequemer und Sitzmöbel in der Wohnung noch gemütlicher werden. Allerdings bleibt es nicht aus, dass die Auflagen irgendwann Flecken und Verschmutzungen abbekommen.

Und generell hinterlässt die Nutzung so ihre Spuren. Spätestens dann stellt sich die Frage, wie die Auflagen wieder ansehnlich werden. Schließlich waren sie oft zu teuer, um sie einfach wegzuschmeißen. Zudem kann es bei Möbelstücken mit besonderen Formen schwierig werden, überhaupt einen passenden Ersatz zu finden. Doch mit den richtigen Tipps werden die Auflagen wieder sauber und schön.

 

Die Materialien von Polsterauflagen

Polsterauflagen haben meist einen Kern aus stabilem Polyurethanschaum. Hinter Polyurethanschaum verbirgt sich nichts anderes als Schaumstoff. Teilweise ist der Schaumstoffkern noch mit einem Vlies ummantelt, um den Schaumstoff vor einem schnellen Abrieb zu schützen und um vermeiden, dass der Bezugstoff auf dem Polster hin- und herrutscht.

Die Qualität eines Polsters lässt sich anhand von zwei Angaben ablesen. Dies sind zum einen das Raumgewicht, kurz RG, und zum anderen die Stauchhärte:

  • Das Raumgewicht gibt die Dichte des Schaumstoffs in Kilogramm pro Kubikmeter an. Und je höher das Raumgewicht ist, desto langlebiger ist das Material und desto besser kann die Polsterauflage wieder in ihre ursprüngliche Form zurückkehren. Ordentliche Polsterqualitäten beginnen bei einem Raumgewicht von etwa 30 Kilogramm pro Kubikmeter.

 

  • Die Stauchhärte beziffert den Festigkeitsgrad in Kilopascal. Konkret gibt die Stauchhärte an, wie viel Kraft notwendig ist, um den Schaumstoff um 40 Prozent zusammenzudrücken. Entscheidend für die Stauchhärte ist, welche Rohchemikalien verwendet wurden. Mit dem Raumgewicht hängt sie nicht unbedingt zusammen. So kann ein leichter Schaumstoff eine sehr hohe Festigkeit aufweisen und umgekehrt ein schwerer Schaumstoff eine eher geringe Stauchhärte haben.

Auf der Polsterauflage sind die beiden Werte meist mithilfe von zwei Zahlen mit einem Schrägstrich dazwischen angegeben. So steht dort dann beispielsweise 35/50, was ein Raumgewicht von 35 und eine Stauchhärte von 50 bedeutet.

Bezogen ist der Schaumstoffkern mit einem Stoff. Dieser kann aus reiner Baumwolle, einem Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester oder aus einem reinen Synthetikgewebe bestehen. Wie strapazierfähig der Bezugstoff ist, hängt neben dem Material in erster Linie davon ab, wie dicht das Gewebe gewebt ist. Dabei gilt grundsätzlich, dass ein Stoff umso mehr aushält, je höher das Stoffgewicht, also je dichter der Stoff gewebt ist.

 

Polsterauflagen reinigen – so geht’s

Waren die Polsterauflagen einige Zeit in Gebrauch, sind oft Flecken und Verschmutzungen darauf zu sehen. Damit die Polsterauflagen wieder schön sauber werden, können sie in die Reinigung gegeben werden. Hier werden sie in großen Industriewaschmaschinen gewaschen, in Zentrifugen entwässert und in Gebläseschränken getrocknet.

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Doch es ist gar nicht notwendig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn mit etwas Geduld lassen sich die Polsterauflagen auch zu Hause prima reinigen.

Dazu sind vier Schritte notwendig:

Schritt 1: die Vorbehandlung

Zunächst sollten die Polsterauflagen mit einer weichen Bürste ordentlich ausgebürstet oder mit dem Staubsauger gut abgesaugt werden. Auf diese Weise werden Staub und loser Schmutz schon vor der Wäsche entfernt.

Flecken auf dem Bezugsstoff sollten vorbehandelt werden. Denn die Polsterauflagen vertragen keine Wäsche bei hohen Temperaturen, doch bei nur mäßig warmem Wasser gehen möglicherweise nicht alle Flecken raus. Flecken, die Eiweiße oder Farbpigmente enthalten, sollten am besten mit flüssiger Gallseife oder einem sanften Flecklöser bearbeitet werden. Bei Fettflecken bietet sich herkömmliches Spülmittel an.

Wichtig bei der Vorbehandlung ist, das Mittel eher sparsam zu dosieren und nur sanft aufzutupfen. Ein wildes Reiben könnte zu unschönen Rändern führen. Außerdem empfiehlt es sich, zuvor an einer unauffälligen Stelle zu testen, wie der Bezugsstoff auf das verwendete Mittel reagiert.

 

Schritt 2: die Wäsche

Kleine Polsterauflagen wie beispielsweise einfache, dünne Stuhlkissen können so wie sie sind in der Waschmaschine gewaschen werden. Eine Wäsche mit Color- oder Feinwaschmittel bei 30 Grad und einem kurzen Schleudern bei niedriger Drehzahl ist problemlos möglich. Sollte der Bezugstoff nur um das Polster gelegt, aber nicht damit verbunden sein, ist es allerdings ratsam, Bezugsstoff und Polster mit ein paar einfachen Heftstichen zu verbinden. Dadurch ist sichergestellt, dass sich der Schaumstoff nicht verdreht oder anderweitig verrutscht.

Einige Polsterauflagen haben einen abnehmbaren Bezug. Besteht dieser aus einem Synthetik- oder einem Mischgewebe, kann er bedenkenlos in der Waschmaschine gewaschen werden. Bei einem Bezug aus reiner Baumwolle ist etwas Vorsicht geboten. Denn ein Baumwollbezug könnte einlaufen oder sich verziehen und würde dann nicht mehr richtig passen. Bei Bezügen aus Baumwolle ist deshalb besser, erst einmal einen Probelauf mit nur einem Exemplar zu starten.

Große Polsterauflagen passen nicht in die Waschmaschine. Sie werden stattdessen von Hand und am besten in der Badewanne gereinigt. Dazu wird die Wanne mit etwa 40 Grad warmem Wasser gefüllt. Dann wird etwas flüssiges Color- oder Feinwaschmittel hinzugegeben. Nun wird die Polsterauflage ins Wasser gegeben und solange nach unten gedrückt, bis sie sich komplett vollgesogen hat. In dem Bad sollte die Polsterauflage nun etwa eine halbe Stunde lang einweichen. Dabei sollte die Auflage während der Einweichzeit immer mal wieder durchgeknetet und umgedreht werden. Ist die Auflage sehr schmutzig, kann es auch notwendig sein, das Wasser zwischendurch auszutauschen.

 

Schritt 3: das Ausspülen

Der aufwändigste Teil bei der Reinigung folgt jetzt. Nun muss die Polsterauflage nämlich gründlich ausgespült werden. Wichtig dabei ist, dass die Waschmittellösung komplett aus dem Polster aufgewaschen wird. Andernfalls würden die Polster sehr schnell wieder schmutzig werden. Beim Ausspülen wird die Polsterauflage in klares Wasser getaucht, aufgestellt und das Wasser mit der flachen Hand herausgedrückt.

Dann wird das Polster wieder in klarem Wasser gespült und erneut ausgedrückt. Das Polster sollte aber wirklich nur ausgedrückt, nicht aufgerollt und ausgepresst werden. Dadurch löhnte sich der Schaumstoffkern verziehen.

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Wer die Möglichkeit hat, kann auch einen Wäscheständer in die Badewanne stellen, das Polster dort ablegen, abbrausen und abtropfen lassen. Mit der Teppichstange und dem Wasserschlauch im Garten funktioniert der Spülgang ebenso.

 

Schritt 4: das Trocknen

Im Idealfall kann die frisch gewaschene Polsterauflage zunächst abtropfen und danach flach liegend zu Ende trocknen. Ratsam ist außerdem, die Auflage immer wieder in Form zu zupfen, damit sich nichts verzieht oder unschön verformt. Der perfekte Tag für die Waschaktion ist ein Tag, an dem es schön warm ist, die Sonne scheint und ein leichter Wind weht.

Denn um Stockflecken vorzubeugen, sollte die Polsterauflage eher zügig trocknen. Wichtig ist aber, dass sie komplett durchtrocknet. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich im Inneren Schimmel bildet.

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