Transferdruck mit Plastiktüten

Transferdruck mit Plastiktüten

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, wie langweilige Textilien aufgepeppt werden können. Bemalen und beschriften, in verschiedenen Techniken bedrucken, einfärben oder batiken sind ein paar Beispiele. Doch es geht noch kreativer! Textilien können nämlich auch mit Plastiktüten bedruckt werden.

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Plastiktüten Transferdruck

Tragetaschen aus Kunststoff sind in Verruf geraten und kommen immer seltener zum Einsatz. Aber in vielen Haushalten fliegen sie eben doch noch herum. Und wenn die Tüten schon da sind, müssen sie nicht entsorgt werden. Stattdessen können sie für DIY-Projekte zum Einsatz kommen.

Zum Beispiel als Druckmaterial. Wie simple Jutebeutel, Stofftaschen, Kissenhüllen oder Tischdecken mithilfe von Plastiktüten im Handumdrehen eine individuelle Note erhalten, erklären wir jetzt. Viel Spaß!

 

Transferdruck mit Plastiktüten – das wird benötigt

  • Textilien aus Baumwolle, z.B. Stofftragetasche, Kissenhülle oder Tischläufer
  • Plastiktüten
  • Schere
  • Backpapier
  • Bügeleisen und Bügelunterlage

Transferdruck mit Plastiktüten – so wird’s gemacht

Der Transferdruck mit Motiven aus Plastik-Einkaufstüten ist an den Flexdruck angelehnt. Wie bei der industriellen Fertigung wird die Folie auf den Stoff gepresst. Dabei sorgt Hitze dafür, dass die Folie auf dem Stoff haftet. Und geht einfacher, als vielleicht vermutet!

 

  1. Schritt: die Motive ausschneiden

Zunächst einmal muss das gewünschte Motiv aus einer oder mehreren Plastiktüten ausgeschnitten werden. Dabei eignen sich als Motiv zum Beispiel Buchstaben, aus denen anschließend ein Wort oder ein Spruch gebildet wird. Eine andere Möglichkeit sind Bildmotive, die sich schon auf der Tüte befinden. Hat die Tüte eine schöne Farbe, können aber auch einfach Streifen oder Formen wie Rechtecke, Kreise, Herzen oder Sterne ausgeschnitten werden.

Beim Zuschnitt sind nur zwei Dinge wichtig. Zum einen dürfen die einzelnen Motivteile nicht größer sein als die Bügelfläche des Bügeleisens. Sonst klappt das Aufbügeln nicht. Zum anderen sollten die Motivteile möglichst ohne Rand ausgeschnitten werden. Aufgebügelt wird die Folie nämlich so, wie sie zugeschnitten ist. Deshalb sollten die Motive möglichst knapp und ohne störenden, breiten Rand zugeschnitten sein.

 

  1. Schritt: die Motive aufbügeln

Nun kann schon einmal das Bügeleisen eingeschaltet und auf Baumwoll-Stufe aufgeheizt werden. Währenddessen werden die Folienmotive wie gewünscht auf dem Stoff angeordnet. Passt alles, werden die Motive mit Backpapier abgedeckt. Ratsam dabei ist, einen ausreichend großen Bogen Backpapier zu verwenden, der über allen Einzelteilen des Motivs liegt.

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Nun wird das heiße Bügeleisen zunächst etwa zehn Sekunden lang mit Druck über das erste Motivteil geführt. Danach wird mit langsamen und gleichmäßigen Bewegungen ungefähr eine Minute lang über das Motivteil gebügelt. Danach sollte es gut auf dem Stoff haften und das nächste Motivteil kann bearbeitet werden. Natürlich kann auch vorher schon nachgeschaut werden, ob die Folie hält. Ist die Tüte recht dünn, reicht mitunter schon eine halbe Minute bügeln aus.

Wenn der Stoff ein wenig abgekühlt ist, wird das Backpapier vorsichtig abgenommen. Sollte die Folie noch nicht fest genug auf dem Stoff haften – sich also einfach abziehen lassen – wird das Bügeln wiederholt. Auf diese Weise wird das komplette Motiv auf den Stoff aufgebracht. Und das war dann auch schon das ganze Geheimnis!

 

Transferdruck mit Plastiktüten – das sollte beachtet werden

Ähnlich wie beim Flexdruck, bei dem im Prinzip auch nur eine zurechtgeschnittene Folie auf Stoff aufpresst wird, bleibt das Druckmotiv aus Plastiktüten spürbar. Anders als bei der industriellen Fertigung wird beim Selbermachen zu Hause aber keine Spezialfolie verwendet.

Und sowohl der Druck als auch die Wärme vom Bügeleisen sind deutlich geringer als bei einer professionellen Druckmaschine.

Aus diesem Grund gibt es ein paar Dinge, die beachtet werden sollten:

  • Der Stoff sollte aus reiner Baumwolle bestehen und nicht elastisch sein. Das Bedrucken von T-Shirts und ähnlichen Materialien klappt mit dieser Technik nicht. Denn das Folienmotiv würde sich ablösen, wenn sich der Stoff dehnt.
  • Plastiktüten haben unterschiedliche Materialzusammensetzungen. Während einige Tüten beim Bügeln perfekt in Form bleiben, kräuseln sich andere Tüten unschön zusammen. Ratsam ist deshalb, ein kleines Stück von der ausgewählten Tüte probeweise auf einen Stoffrest aufzubügeln. Klappt das, steht dem Druck nichts im Wege.
  • Die bedruckten Stoffe können nicht in der Waschmaschine gewaschen werden. Die Folien würden sich dabei nämlich ablösen. Eine behutsame Handwäsche mit kaltem oder höchstens lauwarmem Wasser hingegen sollte kein Problem sein. Und falls sich die Motive dabei doch ein wenig ablösen sollten, können sie frisch aufgebügelt werden.

Es kann nicht schaden, sicherheitshalber das Fenster zu öffnen. Beim Aufbügeln der Folienmotive entstehen zwar keine unangenehmen Gerüche. Aber wer kann schon mit Sicherheit sagen, dass nicht doch irgendwelche schädlichen Dämpfe entstehen? Um hier kein Risiko einzugeben, ist es also besser, bei offenem Fenster zu bügeln.

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Peter Siegmund, - Druckermeister, Martin Blechmann, - Medientechnologe Druckverarbeitung, Ella Bitzobski, - Mediengestalterin Digital und Print, Youtuberin Sevilart (Bastel-Dekovideos) sowie Ferya & Christian Gülcan, Künstler (Malerei), Inhaber von Medienagenturen (inkl. Grafikdesign & Print) Redakteur/in und Betreiber/in dieser Webseite schreiben hier Wissenswertes, Tipps, Ratgeber und Anleitungen zu Drucktechniken, Dekos, Basteln, Kunst, Design, Maltechniken und Druckverfahren.

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