Drucken mit frischen Blumen – so geht’s

Drucken mit frischen Blumen – so geht’s

Die Blüten von frischen Blumen haben Blütensaft in ihren Blättern. Mit diesem Blütensaft können wunderschöne Drucke angefertigt werden, die aussehen wie Aquarelle. Und das Drucken mit frischen Blumen ist kinderleicht. Mehr als Papier, einen Hammer und etwas Folie braucht es neben den Blumen dafür nicht.

Drucken mit frischen Blumen - so geht's

Durch das Flachklopfen der Blüten mit dem Hammer tritt nämlich der Blütensaft aus und verbleibt als Abdruck auf dem Papier.

Die bedruckten Papiere eignen sich zum Beispiel als Grußkarten oder Geschenkanhänger. Eingerahmt in einen Bilderrahmen entstehen romantische Bilder, die sich auch prima als Geschenk machen.

Wie die Technik genau funktioniert, erklären wir in dieser Anleitung:

Die Materialien für den Blumendruck

  • frische Blütenköpfe in kräftigen Farben
  • Aquarellpapier
  • Klarsichthülle oder andere Plastikfolie
  • Hammer
  • Pinzette
  • Schere

Für den Druck eignen sich im Prinzip alle Blumen, die recht flache und zarte Blüten haben. Veilchen, Stiefmütterchen, Petunien, Geranien, Hortensien, Orchideen oder Mohnblumen beispielsweise sind eine gute Wahl.

Mit dicken Blütenköpfen wie etwa von Sonnenblumen oder Rosen funktioniert der Blumendruck nur bedingt. Denn diese Blüten lassen sich kaum platt klopfen. Darauf kommt es aber an. Wichtig ist außerdem, dass die Blüten kräftige Farben haben. Sonst sind sie auf dem Papier kaum zu erkennen.

Als Papier ist Aquarellpapier optimal. Aquarellpapier ist recht stabil und wellt sich deshalb nicht. Die strukturierte Oberfläche sorgt zudem dafür, dass die Blütenfarbe gut aufgenommen wird. Eine Alternative dazu wäre Tonkarton.

Zur Not kann aber natürlich auch ganz normales Kopierpapier verwendet werden.

Drucken mit frischen Blumen – so geht’s

Liegen alle benötigten Materialien bereit, kann es auch schon losgehen:

  1. Zuerst wird die gewünschte Blüte abgeschnitten. Dabei sollte der Kopf möglichst knapp abgeknipst werden.

  1. Dann wird die Blüte verkehrt herum auf ein Stück Papier gelegt. Die eigentliche Blüte zeigt also nach unten und ihre Unterseite nach oben. Anschließend wird die Blüte mit der Klarsichthülle oder einem anderen Stück Folie abgedeckt. Die Folie sollte nur nicht zu dünn sein, damit sie die Hammerschläge problemlos übersteht.
  1. Nun wird die Blüte mit dem flachen, breiten Ende des Hammers platt geklopft. Ratsam hier ist, in der Blütenmitte zu beginnen und danach von innen nach außen weiterzumachen. Auf diese Weise ist die Blüte nämlich gleich flach und breitet sich dann gleichmäßiger aus.

Da eine Blüte sehr zart ist, ist es aber nicht notwendig, viel Kraft aufzuwenden. Leichte Hammerschläge genügen völlig. Zumal die Blüte ja nur platt werden, aber nicht in ihre Einzelteile zerlegt werden soll.

 

Tipp:

Wer keinen Hammer hat, kann auch die glatte Seite eines Fleischklopfers verwenden. Genauso funktioniert ein Holzklotz, ein Becher, eine Flasche oder ein anderer schwerer Gegenstand mit einer glatten Fläche, mit dem geklopft werden kann.

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Ein Nudelholz hingegen eignet sich eher nicht. Die Blüte würde dadurch zwar auch platt werden, allerdings wird mit dem Nudelholz die ganze Fläche gewalzt. Deshalb ist dann die ursprüngliche Form der Blüte nicht mehr richtig zu erkennen.

  1. Ist die Blüte flach, wird mit dem Fingernagel fest über die Folie gestrichen. Auch hier wird wieder von der Blütenmitte nach außen gearbeitet. Durch das Reiben überträgt sich die Blütenfarbe gut auf das Papier. Zwischendurch kann die Folie an einer Ecke immer mal wieder vorsichtig angehoben werden, um das Ergebnis zu prüfen.

Übrigens:

Sehr schöne Abdrucke entstehen auch, wenn die Blüten noch nicht ganz geöffnet sind. Durch die Hammerschläge springt die Blüte nämlich auf und bildet ein dekoratives Blumenbild.

  1. Hat der Abdruck eine schöne, satte Farbe angenommen, kann die Folie entfernt werden. Mit etwas Glück klebt die Blüte an der Folie. In diesem Fall kann sie mit einem Stück Küchenpapier abgedeckt und zwischen zwei Bücher gelegt werden. Nach ein bis zwei Tagen ist die Blüte trocken und kann weiterverarbeitet werden.

Öfter wird aber der Fall sein, dass Teile der Blüte am Papier kleben. Diese Blütenteile werden dann einfach mit einer Pinzette abgehoben.

Damit ist der Blütendruck auch schon fertig.

  1. Wer möchte, kann mit einem Filzstift noch Stiele an die abgedruckten Blüten malen. So wirken die Drucke noch mehr wie echte Aquarellbilder.

Übrigens:

Die Blüten können anstelle der Folie auch mit einem zweiten Stück Papier abgedeckt werden. Dadurch ist dann zwar nicht so gut zu sehen, wo sich die Blüten befinden. Deshalb muss die Positionen etwas ertastet werden. Dafür werden aber die Vorder- und die Rückseite der Blüte abgedruckt und es entstehen zwei Bilder gleichzeitig.

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Peter Siegmund, - Druckermeister, Martin Blechmann, - Medientechnologe Druckverarbeitung, Ella Bitzobski, - Mediengestalterin Digital und Print, Youtuberin Sevilart (Bastel-Dekovideos) sowie Ferya & Christian Gülcan, Künstler (Malerei), Inhaber von Medienagenturen (inkl. Grafikdesign & Print) Redakteur/in und Betreiber/in dieser Webseite schreiben hier Wissenswertes, Tipps, Ratgeber und Anleitungen zu Drucktechniken, Dekos, Basteln, Kunst, Design, Maltechniken und Druckverfahren.

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