Anleitung: Geschirrhandtücher mit vier verschiedenen Shibori-Mustern
Geschirrhandtücher sind praktisch und in der Küche unverzichtbar. Und wenn die Tücher dann auch noch selbst gestaltet sind, macht die Arbeit gleich doppelt so viel Spaß. Außerdem entsteht ganz nebenbei ein toller Hingucker für die Küche. In dieser Anleitung zeigen wir, wie Geschirrhandtücher mit vier verschiedenen Shibori-Mustern entstehen!
Inhalt
Was ist Shibori?
Shibori ist eine Färbetechnik für Stoff und im Prinzip die japanische Variante der hierzulande bekannteren Batiken.
Die Batik-Technik hat ihre Wurzeln in Indonesien. Hier werden die Stoffe hauptsächlich mit heißem Wachs behandelt, um die typischen Muster zu gestalten. Nach dem Färben wird das Wachs dann entfernt. In der einfacheren Version werden die Stoffe nur geknotet oder mit Schnüren abgebunden. So entstehen die bunten Kreismuster mit Hippie-Note.
Der Name Shibori geht auf das japanische Wort shiboru für pressen oder drücken zurück. Damit ist schon ganz gut beschrieben, wie die Färbetechnik funktioniert.
Die Muster werden nämlich erzeugt, indem der Stoff abgebunden, zusammengedrückt oder zusammen mit verschiedenen Hilfsmitteln gepresst wird. Traditionell wird der Stoff in Japan zum Teil auch vernäht.
Die Färbetechnik lässt sich bis ins 8. Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgen. Sie kam zunächst in den ärmeren Bevölkerungsschichten auf. Denn weil die Leute nicht so viel Geld hatten, um sich neue Kleidung zu kaufen, verschönerten sie ihre alten Kleidungsstücke mit Shibori-Mustern.
Später wurden auch die Kimonos der reichen Bevölkerungsschichten mit Shibori gefärbt. Heute ist Shibori eine traditionelle Volkskunst.
Die Materialien für Shibori
Klassisch wird Shibori mit Indigo gefärbt. Indigo ist eine pflanzliche Farbe, die für einen wunderschönen und intensiven Blauton sorgt. Allerdings ist echtes Indigo sehr teuer. Für die DIY-Variante kann deshalb ganz normale, kochechte Textilfarbe verwendet werden. Und es muss auch nicht unbedingt blaue Farbe sein.
Die zweite wichtige Zutat ist der Stoff. Hier eignen sich grundsätzlich Naturgewebe wie Baumwolle oder Leinen. Bei Mischgewebe sollte der Anteil der Kunstfasern nicht mehr als 20 Prozent betragen. Für unsere Geschirrhandtücher können ganz einfache, weiße Baumwolltücher zum Einsatz kommen.
Wer noch alte Tischdecken oder Bettlaken in Weiß oder einer hellen Farbe hat, kann sie ebenfalls verwerten.
Für das Färben selbst werden dann noch folgende Utensilien benötigt:
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2 große Schüsseln, Eimer oder ähnliche Gefäße
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Rührwerkzeug
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Salz, Essig oder Reaktionsmittel, je nach verwendeter Textilfarbe
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Handschuhe
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für das Kreismuster: Haushaltsgummis und Kugeln (z. B. Murmeln oder große Holzperlen)
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Schnur für das Tropfenmuster
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für das Streifenmuster: Schnur und Stab aus Plastik oder Holz
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für das Karomuster: Bügeleisen, Schraubzwingen oder stabile Wäscheklammern und zwei viereckige Platten aus Kunststoff oder Holz
Anleitung: Geschirrhandtücher mit vier verschiedenen Shibori-Mustern
Sind alle Materialien zusammengestellt, kann das Gestalten der Geschirrhandtücher beginnen.
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Schritt: die Geschirrhandtücher vorbereiten
Wer alte Tischwäsche oder Bettlaken hat, kann sie zunächst in der gewünschten Größe zuschneiden und die Kanten sauber umnähen. Ansonsten sind im Handel schlichte, weiße Geschirrhandtücher aus Baumwolle und Leinen erhältlich.
Die Stoffe sollten vor dem Färben einmal in der Waschmaschine durchgewaschen werden. Denn neue Stoffe sind oft imprägniert und an alten Stoffen könnten Schmutz-, Fett-, Staub- und Weichspülerreste anhaften.
Solche Rückstände hätten zur Folge, dass die Textilfarbe nicht richtig hält. Beim Waschen aber nur wenig Waschmittel und keinen Weichspüler verwenden.
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Schritt: die Stoffpakete binden
Nachdem die Stoffe gewaschen und trocken sind, können sie zu Paketen gebunden werden.
Die Vorgehensweise richtet sch dabei nach dem jeweiligen Shibori-Muster:
Kreismuster
Für das Kreismuster wird der Stoff so geformt, als sollte ein Geist entstehen. Dazu wird eine Murmel, eine große Holzperle oder eine andere Kugel auf den Stoff gelegt. Anschließend den Stoff zusammennehmen und unterhalb der Kugel fest mit einem Haushaltsgummi abbinden.
Wer möchte, kann nur einen Kreis gestalten. Möglich ist aber auch, mehrere Kugeln einzubinden, so dass mehrere Kreise entstehen. Diese können auch verschiedene Größen haben, indem unterschiedliche Kugeln eingearbeitet werden.
Tropfenmuster
Für das Tropfenmuster wird ein Stück Schnur abgeschnitten. Die Schnur muss etwas länger sein als das Geschirrhandtuch. Anschließend den Stoff ausbreiten und die Schnur an einer Kante anlegen. Nun wird der Stoff um die Schnur herum aufgerollt.
Dann wird die Stoffrolle möglichst eng zusammengeschoben. Das geht am besten, wenn die beiden Enden der Schnur zusammengenommen und verknotet werden. Dadurch rutscht der Stoff zusammen und bildet einen Ring, der an ein Haargummi erinnert. Die Schnur zum Schluss fest verknoten, damit sie sich nicht mehr löst.
Streifenmuster
Als Hilfsmittel für das Streifenmuster kommt ein Stab oder ein Rohr aus Plastik, Holz oder Metall zum Einsatz. Zur Not geht auch eine Papprolle, allerdings weicht sie im Wasser auf. Dadurch kommen die Streifen nicht mehr so gut zur Geltung.
Der Stoff wird nun zunächst um den Stab gewickelt. Je nachdem, ob die Streifen später gerade oder diagonal verlaufen sollen, wird der Stab dabei entweder parallel zu einer Stoffkante oder schräg über eine Stoffecke angelegt und eingerollt. Dann wird der Stoff fest mit Schnur umwickelt.
Die Schnur fixiert einerseits den Stoff und lässt andererseits die Streifen entstehen. Anschließend wird der Stoff auf dem Stab möglichst dicht zusammengeschoben.
Karomuster
Um ein Muster mit Karos zu färben, kommen zwei viereckige Platten zum Einsatz. Diese können zum Beispiel aus Plastik oder Holz ausgeschnitten werden. Außerdem wird das Bügeleisen benötigt.
Der Stoff wird flach ausgebreitet. Dann wird die obere Kante soweit nach unten gefaltet, dass der Streifen mindestens so breit ist wie die Vierecke. Nachdem der Streifen glatt gebügelt ist, wird er in der gleichen Breite auf die Rückseite geklappt und wieder gebügelt.
Auf diese Weise wird der ganze Stoff zu einer Ziehharmonika gelegt. Die einzelnen Stofflagen dabei immer glatt bügeln.
Nun wird das erste Viereck am linken Rand auf den Stoffstreifen gelegt. Anschließend wird der Stoffstreifen noch einmal zu einer Ziehharmonika gefaltet, dieses Mal von links nach rechts. Zum Schluss wird das zweite Viereck auf das Stoffpäckchen gelegt und der Stoff mit Schraubzwingen oder stabilen Wäscheklammern fest zusammengepresst.
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Schritt: die Geschirrhandtücher färben
Sind die Stoffpäckchen fertig, wird die erste Schüssel mit kaltem Wasser befüllt. Dort kommen die Stoffpäckchen hinein, damit sie schon einmal einweichen können.
In der Zwischenzeit wird weiteres Wasser erhitzt. Wie viel Wasser benötigt wird, hängt von der Stoffmenge und der verwendeten Farbe ab. Hier einfach die Anleitung befolgen, die auf der Verpackung steht.
Dort ist auch angegeben, welche Temperatur das Wasser haben muss und ob weitere Zutaten wie Salz, Essig oder ein Reaktionsmittel hinzugefügt werden.
Das Wasser kommt dann in die zweite Schüssel. Anschließend die Farbe und eventuell weitere Zutaten hinzufügen und alles gründlich mischen. Dann können die Stoffpakete ins Färbebad gelegt werden.
Im Färbebad verbleiben die Stoffpakete etwa eine halbe Stunde. Zwischendurch sollten sie immer mal wieder bewegt werden, damit die Farbe überall gut hinkommt.
Nach der halben Stunde werden die Stoffpakete nacheinander aus dem Färbebad genommen und erst in kaltem Wasser ausgespült. Danach können sie geöffnet werden. Zum Schluss werden die Geschirrhandtücher noch einmal bei 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen. Damit sind die Geschirrhandtücher mit Shibori-Muster fertig und bereit für ihren ersten Einsatz in der Küche!
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Danke für diese tolle Anleitung – meine neuen Geschirrhandtücher sehen super aus!!