Berufsportrait – Druck-Fachwerker

Berufsportrait: Druck-Fachwerker/ Druck-Fachwerkerin  

Beim Berufsbild des Druck-Fachwerkers handelt es sich um einen Ausbildungsberuf für Menschen mit Behinderung, der nach dem Berufsbildungsgesetz geregelt ist. 

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Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird sowohl in der Industrie als auch in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation angeboten. 

 

Wie die Ausbildung konkret abläuft und wie sich der Berufsalltag gestaltet, erläutert das folgende Berufsportrait zum/r Druck-Fachwerker/in: 

Die Ausbildung zum/r Druck-Fachwerker/in

Um die Ausbildung absolvieren zu können, ist keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung vorgeschrieben und viele Azubis beginnen ihre Ausbildung auch ohne einen Schulabschluss. Allerdings findet in aller Regel eine Eignungsuntersuchung statt, die die jeweils zuständige Agentur für Arbeit veranlasst. 

Die Ausbildung selbst kann entweder als duale Ausbildung oder als schulische Ausbildung in einer Einrichtung der beruflichen Rehabilitation erfolgen.Bei einer dualen Ausbildung lernt der Azubi die praktischen Grundlagen in einem Ausbildungsbetrieb, während die theoretischen Grundlagen in der Berufsschule vermittelt werden. Bei den Ausbildungsbetrieben handelt es sich meist um kleine oder mittlere Druckereibetriebe, Hausdruckereien oder Copy-Shops. Hier lernen die Azubis die typischen Arbeitsabläufe kennen und können sich schrittweise an ihren späteren Arbeitsalltag gewöhnen. Angeleitet werden die Azubis von ihrem Ausbilder, aber auch von erfahrenen Kollegen. 

Durch die Zusammenarbeit können die Azubis praktische Berufserfahrung sammeln, beispielsweise wenn es um die farb- und bedruckstoffabhängige Einrichtung von Druckmaschinen geht, aber gleichzeitig auch aus ihren Fehlern lernen. Die Lernfortschritte während der Ausbildung werden ständig überprüft, wobei die individuelle Situation von Menschen mit Behinderung immer berücksichtigt wird. Im Zuge der Ausbildung lernen die Azubis alle praktischen Grundlagen und Handgriffe, die sie benötigen, um später eigenständig ihren Berufsalltag meistern zu können. 

Ergänzend dazu werden die theoretischen Grundlagen in der Berufsschule vermittelt. Hier findet der Unterricht entweder an ein oder zwei Tagen pro Woche oder in Blockform statt. Wird die Ausbildung in einer Einrichtung der beruflichen Rehabilitation absolviert, ist diese Einrichtung Schule und Lehrwerkstatt in einem. Das bedeutet, die Azubis lernen in dieser Einrichtung sowohl die theoretischen als auch die praktischen Grundlagen ihres späteren Berufs. Je nach Einrichtung und vorliegender Behinderung werden die Azubis dabei nicht nur von Pädagogen unterrichtet, sondern auch von medizinischem Fachpersonal unterstützt und betreut. 

Vielfach liegen der Wohnort und die Einrichtung weiter auseinander, so dass die Azubis während der Ausbildung in einem Internat untergebracht sind. Viele Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation haben zu diesem Zweck betreute heilpädagogische Wohngruppen eingerichtet, die es den Azubis ermöglichen, neben der beruflichen Qualifizierung auch persönliche und soziale Kompetenzen zu erwerben. Vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Diese umfasst einen schriftlichen Prüfungsteil, eine Arbeitsprobe und das Anfertigen eines Prüfungsstücks. 

Zum Ende der Ausbildung wird eine Abschlussprüfung abgelegt, die sich in einen praktischen und einen schriftlichen Prüfungsteil gliedert. In der praktischen Prüfung führen die Prüflinge drei Arbeitsproben durch und fertigen ein Prüfungsstück an. In der schriftlichen Prüfung müssen Aufgaben aus Fächern wie Technologie, technische Mathematik, Rechtschreibung sowie Wirtschafts- und Sozialkunde gelöst werden. Abgenommen werden die Prüfungen von der zuständigen Industrie- und Handelskammer. Je nach vorliegender Behinderung sind jedoch Prüfungserleichterungen möglich. 

Diese können beispielsweise darin bestehen, dass Menschen mit Hörbehinderung ein Gebärdendolmetscher zur Verfügung gestellt wird oder dass bei Menschen mit körperlicher Behinderung praktische Prüfungsteile oder Schreibaufgaben durch adäquate Prüfungsleistungen ersetzt werden. Eine nichtbestandene Prüfung kann zweimal wiederholt werden.   

Der Berufsalltag als Druck-Fachwerker/in 

Arbeitsplätze finden Druck-Fachwerker hauptsächlich in kleinen und mittleren Druckereien, in Hausdruckereien und in Copy-Shops. Hier gehören grundsätzlich alle die Arbeiten, die im Zusammenhang mit dem Drucken und Vervielfältigen stehen, in ihren Aufgabenbereich. In aller Regel spezialisieren sich Druck-Fachwerker aber auf einen bestimmten Funktionsbereich. 

So kann es beispielsweise sein, dass sie in erster Linie Druckformen herstellen oder dass die Schwerpunkte ihrer Berufstätigkeit auf der Bedienung und Überwachung von Bogen- oder Rollenoffsetmaschinen beim Druck von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern liegen. Arbeiten Druck-Fachwerker in einer Druckerei, befindet sich ihr Arbeitsplatz meist in einer Werkhalle. Hier kann es bedingt durch den Maschinenlärm notwendig sein, einen Gehörschutz zu tragen. Zudem können die Farben und Chemikalien mitunter unangenehme Gerüche verursachen. Einen Großteil ihrer Arbeitszeit verbringen Druck-Fachwerker im Stehen. 

Eine wichtige Eigenschaft für Druck-Fachwerker ist jedoch auch ein ausgeprägtes Konzentrationsvermögen, beispielsweise wenn es um Instandhaltungsarbeiten oder die Einrichtung und Überwachung von Druckmaschinen geht. Sind Druck-Fachwerker in einem Copy-Shop tätig, befindet sich ihr Arbeitsplatz im Ladengeschäft. Da sie hier oft auch Kunden beraten und betreuen, sollten sie Kontaktbereitschaft und gute Umgangsformen mitbringen. 

Im Laufe der Berufstätigkeit ist eine kontinuierliche Lernbereitschaft sehr wichtig, denn gerade in der Druckbranche gibt es immer wieder verbesserte oder neue Bearbeitungsverfahren und Werkstoffe. Im Hinblick auf eine berufliche Karriere ist eine Aufstiegsweiterbildung zum/r Medientechnologen/in Druck möglich.

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Thema: Berufsportrait – Druck-Fachwerker/ Druck-Fachwerkerin

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