Was sind Mandalas?
Seit einiger Zeit erfreuen sich Mandalas großer Beliebtheit, und das bei Kindern genauso wie bei Erwachsenen. Die meist kreisförmigen Bilder mit ihren vielen verschiedenen Motiven werden liebevoll in bunten Farben ausgemalt.
In Buchhandlungen, Spielwarenläden und im Internet finden sich unzählige Vorlagen, besonders Kreative entwerfen ihre eigenen Bilder und manchmal werden Mandalas auch draußen aus Steinen, Blättern oder Blumen gelegt.
Aber was sind Mandalas eigentlich genau? Woher kommen sie und warum sind sie so beliebt?
Was sind Mandalas?
Das Wort Mandala stammt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt Kreis oder Ring. Als rundes oder quadratisches Schaubild hat es im tibetischen Buddhismus eine religiöse, manchmal auch magische Bedeutung. So soll ein Mandala dabei helfen, komplexe Zusammenhänge zu verstehen, indem es Götter, Landschaften, Symbole und andere Zeichen zeigt. Im tibetischen Buddhismus spielen die sogenannten Vier Edlen Wahrheiten eine zentrale Rolle.
Deshalb basieren fast alle tibetischen Mandalas auf der Zahl Vier. Das bedeutet, sie zeigen in der Mitte entweder vier Motive oder ein Motiv viermal. Zum Rand hin vervielfacht sich die Anzahl der Motive oder Symbole dann auf beispielsweise acht, zwölf oder 16. Traditionell werden Mandalas aus Sand gestaltet und an einem Mandala wird stunden-, manchmal auch tage- oder wochenlang gearbeitet. Trotzdem ist das Wegwischen des Werks nach der Fertigstellung ein sehr wichtiger Schritt. Er soll nämlich daran erinnern, dass alles vergänglich ist.
Mandalas gibt es nicht nur im tibetischen Buddhismus, sondern auch in anderen buddhistischen, hinduistischen und indianischen Kulturen. Gemeinsam ist den Mandalas, dass sie durch ihre Symbolik das Unbewusste ansprechen und durch bestimmte Formen und Farben die Psyche stimulieren sollen. Dabei kann ein Mandala abstrakte Formen, Ornamente, bildliche Darstellungen von Menschen und Tieren, religiöse und esoterische Symbole oder Motive aus der Natur zeigen. In China und Japan bestehen Mandalas oft nicht aus Bildern, sondern aus Schriftzeichen.
Hierzulande wird der Begriff Mandala für Bilder verwendet, die sich dadurch kennzeichnen, dass die Motive auf die Bildmitte ausgerichtet sind. Oft handelt es sich um runde Ausmalbilder, die in Kindergärten und Grundschulen zum Einsatz kommen, aber auch in Therapien Verwendung finden. Zudem sind Mandalas als Malblöcke, Malbücher oder Vorlagen zum Ausdrucken im Internet erhältlich. Manchmal werden Mandalas auch als Bilder oder Muster gelegt, als Herbstmandala beispielsweise aus buntem Laub oder Früchten.
Welche Motive eignen sich für Mandalas?
Im Prinzip eignet sich jedes Motiv für ein Mandala. So kann es abstrakte Motive ebenso zeigen wie Ornamente, Menschen, Tiere, Blumen, Bäume und andere bildliche Motive. Es gibt Mandalas, die an bunte Kirchenfenster erinnern, andere Mandalas zeigen die Jahreszeiten und wieder andere Mandalas greifen Motive aus Märchen und Geschichten auf. Typisch für ein Mandala ist, dass sich in der Mitte meist etwas größere Motive befinden und verschiedene andere Formen zu den Rändern hin und immer im Kreis herum angeordnet sind.
Der Kreis selbst kann eine Fläche bilden oder in mehrere Ringe unterteilt sein. Wie erwähnt, gibt es Mandalas zum Ausmalen zu kaufen und auch im Internet finden sich unzählige, oft sogar kostenlose Vorlagen zum Ausdrucken. Besonders schön ist es aber, seine eigenen Mandalas zu entwerfen. Dies ist nicht sonderlich schwer und daher können auch schon kleinere Kinder ihre eigenen Mandalas gestalten. Eine recht einfache Methode dabei ist, mit einem Zirkel zu arbeiten. Hierfür wird zunächst ein großer Kreis auf ein leeres Blatt Papier gemalt.
Dieser Kreis bildet die Grundform des Mandalas und sollte deshalb ausreichend groß gewählt werden. Von der Mitte aus werden dann mehrere Kreise in verschiedenen Größen eingezeichnet. Dabei kann der Zirkel jeweils am Rand eines vorhandenen Kreises angesetzt werden. Dadurch überschneiden sich die Kreise und es entstehen Flächen in verschiedenen Formen und Größen.
Manchmal entstehen auf diese Weise abstrakte Bilder, manchmal lassen sich aber auch Motive wie beispielsweise Blüten erkennen. Eine andere Möglichkeit ist, ein bestimmtes Motiv in die Mitte des Kreises zu zeichnen und um dieses Motiv herum weitere Symbole anzuordnen.
Dabei kann der Kreis zuvor auch in Segmente aufgeteilt werden, entweder in Form von Kuchenstücken oder in Form von Ringen. Ratsam kann übrigens sein, vor dem Ausmalen mehrere Kopien von einem Mandala anzufertigen. Dadurch kann das Motiv nämlich in unterschiedlichen Farben ausgemalt werden und es ist verblüffend, wie unterschiedlich dasselbe Motiv aussehen kann, wenn es mit verschiedenen Farben gestaltet wird.
Worauf kommt es beim Ausmalen von Mandalas an?
Mandalas fördern die Kreativität und schulen die Feinmotorik. Zudem wird dieser Form der Malerei ein meditativer Charakter nachgesagt. Deshalb können Mandalas entspannen, beruhigen und dabei helfen, die Konzentrationsfähigkeit zu steigern.
Damit sich diese positive Wirkung einstellen kann,
sollten jedoch ein paar Dinge beachtet werden:
· Beim Ausmalen eines Mandalas sollte eine möglichst ruhige Atmosphäre herrschen. Es wird kaum möglich sein, sich zu konzentrieren, zu entspannen und zur Ruhe zu kommen, wenn nebenbei der Fernseher läuft oder im Hintergrund das Radio dudelt. Zudem sollte der Arbeitsplatz aufgeräumt sein und alle benötigten Materialien sollten bereitliegen, damit das kreative und konzentrierte Arbeiten nicht unnötig unterbrochen werden muss.
· Wer ein Mandala ausmalt, kann und sollte selbst entscheiden, wie er es gestalten möchte. Das bedeutet, er sollte die Farbtöne wählen, nach denen ihm gerade zu Mute ist. Gleiches gilt für die Farben selbst. Ob mit Buntstiften, Wasserfarben, Filzstiften oder Klebstoff und buntem Sand gearbeitet wird, bleibt dem eigenen Geschmack überlassen.
· Beim Ausmalen eines Mandalas geht es tatsächlich um den Vorgang des Ausmalens. Es kommt nicht darauf an, dass die Flächen alle akkurat ausgefüllt sind, und es spielt auch keine Rolle, wie lange der Malvorgang dauert. Außerdem steht nirgends geschrieben, dass ein Mandala komplett ausgemalt werden muss.
· Prinzipiell wird empfohlen, ein Mandala von außen nach innen auszumalen. Dadurch soll sich eine besonders beruhigende Wirkung entfalten. Letztlich sollte es aber jedem selbst überlassen bleiben, für welche Richtung er sich entscheidet.
· Ein Mandala bringt die aktuelle Stimmung, Gefühle oder Assoziationen zum Ausdruck. Dennoch ist und bleibt ein Mandala ein persönliches Bild, das weder bewertet noch interpretiert werden sollte. Das Ausmalen soll Spaß machen und der Malende soll seiner Kreativität freien Lauf lassen können. Küchenpsychologie hat daher hier nichts zu suchen!
Mehr Tipps, Vorlagen und Anleitungen zu Drucktechniken:
- Serviettendruck
- Lichtdruck
- Methoden der Lithografie
- Portraitdrucke auf Leinwand
- Kunstdruck Küche
- Was ist ein Kunstdruck
Thema: Was sind Mandalas?
Übersicht:
Fachartikel
Verzeichnis
Über uns
- Die Textilbranche im Wandel, 1. Teil - 15. Oktober 2024
- Kuschelige Materialien für den Herbst - 17. September 2024
- Anleitung: Duftsäckchen mit Serviettenmotiven bedrucken - 16. August 2024
wie macht man selber Mandalas und wer hat sie erfunden