Lichtdruck

Was heißt Lichtdruck? 

Als Lichtdruck wird ein Druckverfahren bezeichnet, dass als extrem edel und hochwertig gilt und es selbst für den Kenner schwer macht, Original und Reproduktion voneinander zu unterscheiden.

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Das Lichtdruckverfahren geht auf den Franzosen Poivetin zurück, der es 1856 entwickelte, der Münchener Hoffotograf Dr. Joseph Albert brachte es später zur industriellen Reife. Beim Lichtdruck wird eine Glasplatte mit einer Gelatineschicht, die mit bestimmten Chromsalzen angereichert ist, bestrichen.

Beim Trocknen der Gelatineschicht bilden sich Gasbläschen, durch die das charakteristische Runzelkorn an der Oberfläche entsteht. Während des Belichtungsprozesses mit einem seitenverkehrten Halbton-Negativ des Originals entsteht ein Positiv auf der Glasplatte. Dabei verhärtet die Gelatineschicht in Abhängigkeit zu den Dichtwerten des Negativs und kann keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen.

Lichtdruckreproduktionen

Beim eigentlichen Druck bewirkt die erneute Anfeuchtung der Gelatineschicht, dass diese unterschiedlich stark aufquillt und sich ein sogenanntes Quellrelief bildet, in dem sich vergleichbar mit dem Tiefdruckverfahren Farbe ansammelt. Diese Farbe wird auf den Druckbogen übertragen.

Nachdem beim Lichtdruck keine Raster verwendet werden, können theoretisch unendlich viele Farben und Halbtöne bei qualitativ extrem hochwertigem Druckbild wiedergegeben werden. Daher bieten sich Lichtdruckreproduktionen an, um beispielsweise Kupferstiche, Radierungen, Lithografien, Aquarelle oder Fotografien originalgetreu zu reproduzieren. Aber der Lichtdruck ist sehr zeit- und kostenintensiv und wird daher kaum eingesetzt.

Mitte der 80er Jahre gelang es zwar einem österreichischen Unternehmen ein Druckverfahren namens MSS, Multi Screen System, zu entwickeln, das dem Lichtdruck ähnelt, in aller Regel werden heutzutage hochwertige Kunstdrucke und originalgetreue Reproduktionen jedoch per frequenzmoduliertem Raster hergestellt.

Hierbei werden die Punkte zufällig auf der Druckfläche verteilt, liegen also nicht in der sonst üblichen festen Struktur vor. Da die Punkte jedoch immer die gleiche Größe haben, kann die Helligkeit über die Anzahl der Punkte gesteuert werden. Durch den Druck mit frequenzmoduliertem Raster können somit Kunstdrucke erzeugt werden, die nahe an den Lichtdruck herankommen.

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