Der Medientechnologe Siebdruck im Berufsportrait

Der Medientechnologe Siebdruck im Berufsportrait 

Medientechnologen Siebdruck fertigen Siebdruckprodukte in verschiedenen Formen und aus unterschiedlichen Materialien an. 

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Dazu bereiten sie die Vorlagen auf, stellen die Druckformen her und überwachen den Druckvorgang, teilweise sind sie auch für die Weiterverarbeitung zum Endprodukt zuständig. Außerdem nehmen Medientechnologen Siebdruck Aufträge entgegen und beraten Kunden.

Aber welche Aufgaben gehören konkret zum Berufsalltag, wie ist die Ausbildung aufgebaut und welche Karrierechancen bietet der Beruf?

Hier der Medientechnologe Siebdruck im Berufsportrait: 

Die Aufgaben und Tätigkeiten vom Medientechnologen Siebdruck

Siebdruckverfahren werden bei verschiedensten Produkten und Anwendungen eingesetzt. So kommt der grafische Siebdruck zum Einsatz, wenn es darum geht, beispielsweise Textilien, Keramikprodukte, Glas, Papier, Kunststoffe oder Metalle dekorativ zu bedrucken. Beim technischen oder funktionellen Siebdruck wiederum werden unter anderem Produkte wie Gehäuseteile oder Folientastaturen angefertigt. 

Dabei werden neben Farben und Lacken auch Kleb- und Dichtstoffe sowie Gummilösungen verarbeitet.  Vor allem in kleineren Siebdruckbetrieben beginnt die Arbeit des Medientechnologen Siebdruck mit der Entgegennahme eines Auftrags und der Beratung des Kunden. 

Nach der Durchsicht der Auftragsunterlagen, die Angaben zu dem Material, den Farben, der Stückzahl und der Weiterverarbeitung enthalten, plant der Medientechnologe die Arbeitsabläufe. Als nächstes steht die Herstellung der Siebdruckform auf dem Programm. Dazu bereitet der Medientechnologe Siebdruck die Vorlage am Bildschirm auf, erstellt daraus eine Druckvorlage und überträgt diese auf die Druckform. Anschließend kontrolliert er die Siebdruckform und führt, sofern erforderlich, Korrekturen durch. 

Den Druckprozess bereitet der Medientechnologe Siebdruck vor, indem er ein geeignetes Druckverfahren auswählt, die erforderlichen Druckfarben anmischt, die Bedruckstoffe zusammenstellt und die Druckmaschine einrichtet. Während des Druckvorgangs kontrolliert er den Druck und die Farben und stellt so eine gleichbleibende Qualität sicher. 

Je nach Auftrag werden die fertigen Siebdruckprodukte noch weiter bearbeitet, beispielsweise indem sie laminiert, kaschiert oder geschnitten werden. Übernimmt die Siebdruckerei nicht nur den Druck, sondern auch die Herstellung des Endprodukts, kümmert sich der Medientechnologe Siebdruck um die entsprechende Druckweiterverarbeitung. Außerdem gehören die Reinigung, die Pflege und die Wartung der Druckmaschinen in seinen Aufgabenbereich.   

Die Arbeitsbedingungen des Medientechnologen Siebdruck

Der Arbeitsplatz eines Medientechnologen Siebdruck befindet sich meist in einer Produktionshalle, einige Aufgaben erledigt er am Computer. Die Produktionsabläufe plant er üblicherweise selbstständig und eigenverantwortlich, allerdings in Absprache mit Kollegen und Vorgesetzten. Seine Tätigkeit erledigt er weitgehend im Stehen und im Gehen. 

Neben Maschinenlärm und dem Geruch von Farben und Lösungsmitteln kommt der Medientechnologe immer wieder auch mit reizenden Stoffen und Chemikalien in Berührung. Deshalb muss er mitunter Schutzkleidung tragen und die Sicherheits- und Umweltschutzvorschriften strikt einhalten.   Der Medientechnologe Siebdruck steht bei jedem Auftrag vor der Aufgabe, sich neu auf die jeweiligen Anforderungen einzustellen. 

Neben technischem Verständnis, einem guten Reaktionsvermögen, Verantwortungsbewusstsein und der Bereitschaft, sich mit neuen Verfahren und technischen Weiterentwicklungen auseinanderzusetzen, sollte er gute Augen, ein feines Farbempfinden, Fingerfertigkeit und eine präzise Arbeitsweise mitbringen. Außerdem sollte er über Kommunikationsgeschick verfügen, denn es gehört auch zu seinen Aufgaben, Beratungsgespräche mit Kunden zu führen und Helfer sowie Azubis anzuleiten.  

Die Ausbildung zum Medientechnologen Siebdruck

Beim Medientechnologen Siebdruck handelt es sich um einen anerkannten Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung. Die Ausbildung ist bundesweit geregelt, dauert drei Jahre und findet als duale Ausbildung im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt. 

Eine bestimmte Vorbildung ist nicht vorgeschrieben, meist entscheiden sich Unternehmen aber für Bewerber mit mittlerem Bildungsabschluss. Die Industrie und das Handwerk bilden den Medientechnologen Siebdruck als Monoberuf ohne Schwerpunkte oder Fachrichtungen aus, durch die Wahlqualifikationseinheiten ist die Ausbildungsstruktur aber flexibel. 

So wählt der Azubi je nach Ausbildungsbetrieb zunächst den Bogen-, den Rollen-, den Körper-, den technischen, den Textil-, den keramischen oder den Glassiebdruck als Wahlqualifikation aus. Passend dazu entscheidet er sich dann für zwei weitere Wahlqualifikationen, um beispielsweise den Textilsiebdruck zu spezialisieren. Zusätzlich zu der gewählten Wahlqualifikation kann der Azubi im Rahmen seiner Ausbildung den Tampondruck oder den großformatigen Digitaldruck als Zusatzqualifikation erlernen. 

Zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt, die sich aus einem praktischen und einem schriftlichen Teil zusammensetzt. Die Ausbildung endet in der Industrie mit einer Abschlussprüfung und im Handwerk mit der Gesellenprüfung. Diese Prüfung am Ende der Ausbildung umfasst einen praktischen und drei schriftliche Teile. Im praktischen Prüfungsteil stellt der Azubi ein Prüfungsstück aus der Siebdruckproduktion her. 

Die schriftlichen Prüfungsteile kümmern sich um die Fächer Auftragsplanung und Kommunikation, Prozesstechnologie sowie Wirtschafts- und Sozialkunde.  

Die Arbeitsplätze und Karrierechancen für den Medientechnologen Siebdruck

Als Arbeitgeber für den Medientechnologen Siebdruck kommen in erster Linie Unternehmen der Druckbranche in Frage. Aber auch Betriebe wie Hersteller von Verpackungsmaterialien, Unternehmen aus der Glas- und Keramikindustrie, Textilveredlungsbetriebe und andere Firmen, die ihre Produkte selbst bedrucken, können Arbeitsplätze bieten. 

Im Zuge seiner Berufstätigkeit kann sich der Medientechnologe Siebdruck auf bestimmte Materialien, Verfahren oder Produktionsschritte wie die Bearbeitung von Druckvorlagen, die Druckformherstellung oder die Qualitätskontrolle spezialisieren. Um auf dem Laufenden zu bleiben, steht eine Vielzahl verschiedener Anpassungsweiterbildungen zur Auswahl. Für einen beruflichen Aufstieg bietet es sich an, eine Prüfung als Siebdruckmeister oder Industriemeister in der Fachrichtung Printmedien abzulegen, möglich ist aber auch eine Weiterbildung zum Medienfachwirt oder zum Techniker der Fachrichtung Druck- und Medientechnik. 

Daneben kann ein Studium in Frage kommen, durch das ein Bachelorabschluss im Fach Druck- und Medientechnik erworben werden kann. Möchte sich der Medientechnologe Siebdruck selbstständig machen, kann er beispielsweise seinen eigenen Siebdruckbetrieb gründen. Die Dauer der vorausgegangenen Berufstätigkeit oder eine Meisterprüfung sind hierbei nicht vorgeschrieben, denn beim Siebdruckerhandwerk handelt es sich um ein zulassungsfreies Handwerk.

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