Wie sinnvoll sind eigentlich UV-Textilien?

Wie sinnvoll sind eigentlich UV-Textilien? 

Auf der einen Seite können es viele kaum erwarten, bis die Temperaturen endlich wieder steigen und die Sonne vom Himmel strahlt. Ob nun bei einem Picknick im Park, im Schwimmbad oder am Badesee, beim Eisessen in der Fußgängerzone oder beim gemütlichen Sonnenbad auf dem Balkon oder im heimischen Garten, viele genießen das herrliche Sommerwetter in vollen Zügen. 

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Schon wenige Sonnenstrahlen reichen aus, um für ein Gefühl von Wohlbefinden zu sorgen. Auf der anderen Seite wird die Freude aber ein wenig getrübt, denn mittlerweile dürfte jeder wissen, dass intensive Sonnenstrahlung die Haut stresst und sehr gefährlich sein kann. 

Zwar ist die Sonne für den Menschen lebenswichtig und wirkt sich positiv auf den Körper aus, allerdings gilt dies nur solange, wie die Sonne in Maßen genossen wird. 

Zuviel Sonne kann nicht nur einen Sonnenbrand verursachen, sondern auch zu vorzeitiger Hautalterung, Netzhautschäden, Immunsuppression und Hautkrebs führen. 

Vor allem kleinen Kindern und Menschen mit heller und empfindlicher Haut kann die Sonne ganz schön zusetzen, aber auch bei allen anderen sollte der Sonnenschutz oberste Priorität haben. Ein echter Lichtblick scheinen da die sogenannten UV-Textilien zu sein, denn immerhin versprechen die Hersteller vollmundig einen idealen Schutz. Nun wird sich so mancher aber vielleicht fragen, wie sinnvoll diese UV-Textilien sind und wie gut sie tatsächlich schützen.  

Was gilt für den richtigen Umgang mit der Sonne?

Vor allem für kleine Kinder sollte Sonne grundsätzlich absolut tabu sein. Dies liegt daran, dass sich der hauteigene Sonnenschutzmechanismus erst innerhalb der ersten zwölf Lebensmonate entwickelt, Säuglinge und Babys also der UV-Strahlung im ersten Lebensjahr praktisch schutzlos ausgeliefert sind. Ab dem zweiten Lebensjahr ist dann zwar der körpereigene Sonnenschutz in gewissem Maße ausgebildet, aber noch ist die Haut sehr viel dünner und empfindlicher als bei Erwachsenen. 

Zudem muss die Haut erst noch lernen, eine schützende Lichtschwiele zu entwickeln. Hinzu kommt, dass Kinderhaut noch nicht in der Lage ist, schnell und genügend Melanin als schützende Pigmente zu bilden, und auch die Mechanismen zur Reparatur von UV-Schäden funktionieren noch nicht richtig. Im zweiten und dritten Lebensjahr sollten Kinder daher, sofern überhaupt, nur gut eingecremt mit einer Kindersonnencreme mit mindestens LSF30 kurz in die Sonne. 

Die Beine und Arme dürfen dabei unbedeckt sein, der übrige Körper und vor allem der Kopf müssen aber durch entsprechende Kleidung geschützt werden. Für größere Kinder, Jugendliche und Erwachsene gilt, dass zu Beginn der Saison mit einem hohen LSF gestartet werden sollte, der auf keinen Fall unter 15 liegen sollte. Hat sich die Haut an die Sonne gewöhnt, kann der LSF allmählich gesenkt und die Zeit in der Sonne ein wenig verlängert werden. 

Sehr wichtig ist aber, die Cremeschicht regelmäßig zu erneuern, denn durch beispielsweise Schwimmen oder Schwitzen reduziert sich die Schutzwirkung. Das regelmäßige Nachcremen verlängert die Schutzzeit allerdings nicht, sondern hält sie lediglich aufrecht. Die Schutzwirkung, die durch die Sonnencreme erzielt wird, gilt immer nur einmal auf den ganzen Tag bezogen.  

Wie sinnvoll sind denn nun eigentlich UV-Textilien?

UV-Textilien sind speziell entwickelte Textilien, die das UV-Licht filtern und damit die gefährlichen Strahlen von der Haut fernhalten. Im Grunde genommen sind UV-Textilien damit mit einem Sonnenschutzmittel vergleichbar, allerdings sind sie kein Wundermittel, sondern lediglich ein Bestandteil vom Sonnenschutz. 

Bei Kindern oder Menschen mit heller, empfindlicher Haut reichen somit UV-Textilien als alleiniger Schutz nicht aus, sondern für Sicherheit sorgt nur die Kombination aus Sonnenschutzmittel, Schatten und Schutzkleidung. Insgesamt können UV-Textilien durchaus sinnvoll sein, prinzipiell sind sie aber nicht unbedingt notwendig. 

Dies liegt daran, dass praktisch jedes Kleidungsstück als Sonnenschutz wirkt. Die Schutzwirkung hängt allerdings von dem Gewebe und der Farbe ab und hierbei gilt, dass der Sonnenschutz umso höher ist, je dichter das Gewebe und je kräftiger die Farben sind. Leichte, transparente Baumwoll- und Viskosestoffe sind als Sonnenschutz eher ungeeignet, denn sie lassen zu viele schädliche Strahlen durch. Eine sehr viel bessere Schutzwirkung haben Stoffe aus Polyester oder Polyester-Mischungen. 

Aus solchen dicht gewebten Materialien, kombiniert mit satten, leuchtenden Farben bestehen auch die meisten UV-Textilien.   

Wie sicher und zuverlässig schützen UV-Textilien?

Die Preise, zu denen UV-Textilien angeboten werden, fallen sehr unterschiedlich aus. So kann ein T-Shirt mit speziellem UV-Schutz 10 Euro kosten, genauso aber auch mit 50 Euro zu Buche schlagen. Der Preis allein sagt aber noch nichts über die Qualität aus und ein preisgünstiges T-Shirt muss keineswegs automatisch minderwertiger sein als ein teures. Entscheidend für die Qualität des Schutzes ist das Prüfverfahren, nach dem die UV-Textilien zertifiziert sind. 

Beim Kauf von UV-Textilien sollte darauf geachtet werden, dass diese nach dem UV-Standard 801 geprüft sind. Bei diesem Prüfverfahren wird nämlich der Alltag simuliert und nur wenn die Textilien im nassen Zustand, gedehnt und mehrfach gewaschen noch ihre volle Schutzwirkung haben, erhalten sie das Zertifikat nach UV-Standard 801. Anders sieht es da schon aus, wenn die UV-Textilien ein Siegel nach dem australisch-neuseeländischen Standard, auch AS/NZW 4399:1996, haben. Hier wird die Schutzwirkung nur im fabrikneuen Zustand überprüft, ein Check in gebrauchtem oder nassem Zustand erfolgt nicht.  

Das zweite wichtige Kriterium ist der UPF. Das Kürzel UPF steht für Ultraviolet Protection Factor und ist das Pendant zum Lichtschutzfaktor, kurz LSF, bei Sonnenschutzmitteln. Ähnlich wie beim LSF gilt dabei auch beim UPF, dass der Wert multipliziert mit der Eigenschutzzeit der Haut angibt, wie lange der Aufenthalt in der Sonne maximal ausfallen darf. 

Je höher UPF oder LSF sind, desto höher ist auch die Schutzwirkung. Allerdings sollte sich niemand nur auf irgendwelche Werte verlassen, sondern aufmerksam sein und seinen Verstand einschalten. So bringen auch das beste Sonnenschutz-T-Shirt und der Sonnenhut mit dem höchsten Schutzfaktor letztlich nicht viel, wenn daneben vergessen wird, freie Körperstellen und vor allem empfindliche Körperteile wie die Nase oder die Ohren einzucremen und regelmäßig nachzucremen.

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